Galileo: Neuer OHB-Auftrag für ETCA in Belgien

Ein Hersteller von Satelliten für das europäische Satellitennavigationssystem Galileo, die OHB-System AG mit Sitz in Bremen, hat die belgische Firma ETCA erneut mit dem Bau von Subsystemen für ihre Navigationssatelliten beauftragt.

Ein Beitrag von Thomas Weyrauch. Quelle: ESA, OHB, TAS.

Galileo-Satellit über der Erde - Illustration
(Bild: ESA)
Galileo-Satellit über der Erde – Illustration
(Bild: ESA)

Die OHB-System AG, Tochterunternehmen des europäischen Raumfahrt- und Technologiekonzerns OHB Technology AG, war Anfang 2010 als Hauptauftragnehmer für den Bau von zunächst 14 der von der Europäischen Union finanzierten Navigationssatelliten ausgewählt worden. Zusammen mit dem britischen Unternehmen Surrey Satellite Technology Ltd. (SSTL) hatte OHB-System an einem Bieterverfahren teilgenommen, und Satelliten mit einem von OHB-System entwickelten und gebauten Satellitenbus, der mit einer von SSTL konstruierten Navigationsnutzlast ausgestattet ist, vorgeschlagen.

Beginnend ab 2013 sollen die beim Start nach Angaben ihres Herstellers jeweils 732,8 kg schweren Satelliten des Galileo-FOC-Programms in den Weltraum gebracht werden. FOC steht Full Operational Capability, übersetzt volle Einsatzkapazität. Im Rahmen des Galileo-FOC-Programms werden die Seriensatelliten des Galileo-Navigationssatellitensystems unter der Führung von OHB gebaut.

Für 14 der zu liefernden Satelliten waren von OHB bei der im belgischen Mont-sur-Marchienne ansässigen Unternehmung ETCA, einem Subunternehmen des Luft- und Raumfahrtkonzerns Thales Alenia Space, zwischenzeitlich Systeme zur Verteilung und Aufbereitung elektrischen Stroms, sogenannte PCDUs (Power Conditioning and Distribution Units), bestellt worden.

Am 29. Februar 2012 gab Thales Alenia Space bekannt, dass zusätzliche acht Satelliten, die gemäß einem Auftrag der Europäischen Kommission vom 2. Februar 2012 auch unter der Leitung von OHB entstehen sollen, ebenfalls PCDUs von ETCA erhalten. Die PCDUs haben die Aufgabe, sämtliche Versorgungsspannungen für die einzelnen Komponenten im Satellitenbus und die Anlagen und Geräte der Navigationsnutzlast bereitzustellen, den von den Solarzellenauslegern erzeugten Strom bedarfsgerecht an Akkumulatoren und Verbraucher weiterzuleiten, das regelmäßige Laden der Akkumulatoren zu gewährleisten, und während Zeiten ohne oder mit nur geringer Sonneneinstrahlung eine Stromversorgung der Satellitensysteme durch die Akkumulatoren sicherzustellen.

Die PCDUs für die von einem Konsortium unter Führung von EADS Astrium und Thales Alenia Space gebauten vier Satelliten der Galileo-Testkonstellation (IOV), welche 2012 vervollständigt werden soll, wurden von TERMA, einem dänischen Unternehmen mit Hauptquartier in Lystrup, entwickelt und gebaut.

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