Galaxy 15, ein ungesteuert im geostationären Orbit treibender Kommunikationssatellit, bewegt sich auf die Position des Kommunikationssatelliten Galaxy 14 zu. Der Betreiber der Satelliten, Intelsat, hat Maßnahmen ergriffen, um Ausfälle für seine Kunden zu vermeiden.
Ein Beitrag von Thomas Weyrauch. Quelle: Intelsat, OSC, Spaceflight Now.
Der nach einem Sonnensturm mit eingeschalteten Transpondern seit April 2010 ungesteuert durch den geostationären Orbit driftende Galaxy 15 hat bereits die Kommunikationssatelliten AMC 11 und Galaxy 13 passiert, ohne dass es zu größeren Problemen für die Nutzer der von den Satelliten ausgestrahlten Signale gekommen wäre. Im Falle von AMC 11 wurden besondere Bahnmanöver entwickelt, und spezielle Antennenanlagen eingesetzt, um Versorgungsausfällen aus dem Weg zu gehen.
Jetzt nähert sich Galaxy 15 dem Schwestersatelliten Galaxy 14, beide basieren auf dem Star-2-Bus von der Orbital Sciences Corporation (OSC). Die größte Annäherung der Raumfahrzeuge bzw. den geringsten Abstand zwischen den beiden Raumfahrzeugen erwartet man für Freitag, den 30. Juli 2010.
Die C-Band-Kommunikationsnutzlast von Galaxy 14 versorgt die Vereinigten Staaten mit Videodiensten. Um Interferenzen beim Uplink zu vermeiden, will man Galaxy 14 während des Vorbeifluges von Galaxy 15 gezielt über eine recht große Intelsat-Antenne mit 19 Metern Durchmesser in Clarksburg im US-amerikanischen Bundesstaat Maryland mit den zu verteilenden Signalen beschicken. Gegebenenfalls soll Galaxy 14 von einem weiteren Trabanten der Intelsat-Flotte unterstützt werden.
Eine Visualisierung der für den Vorbeiflug von Galaxy 15 an Galaxy 14 geplanten Manöver stellt Intelsat im Internet zur Verfügung:
Im August 2010 wird Galaxy 15 auf seinem ostwärts gerichteten Weg schließlich Galaxy 18 und Galaxy 23 passieren. Ende August oder Anfang September könnten die Reaktionsräder von Galaxy 15 soweit in die Sättigung gekommen sein, dass der Satellit seine Ausrichtung zur Sonne nicht länger aufrechterhalten kann. Dies würde vermutlich zum Verlust der Fähigkeit zur Stromerzeugung über die Solarzellenausleger und zu einem Neustart der Systeme an Bord des Satelliten führen. Bei OSC hofft man, anschließend wieder die Kontrolle über den Satelliten bekommen zu können.
Für weitere im Bau befindliche Satelliten soll es laut OSC bereits Modifikationen der Hard- und Software für die Bordsysteme geben, die verhindern sollen, dass die neuen Satelliten das gleiche Schicksal wie Galaxy 15 ereilt. Für OSC entstanden durch die Schwierigkeiten mit Galaxy 15 bereits Kosten in Höhe von 2,5 Millionen US-Dollar. Für die kommenden drei Monate werden weitere Zusatzausgaben im Umfang einer weiteren Millionen US-Dollar erwartet.