Das Universum ist ein turbulenter Raum – Indem Astronomen immer feinere und genauere Methoden zur Erkundung entwickeln, kommen sie geheimnisvollen Kräften auf die Spur.
Ein Beitrag von dominikpuckert. Quelle: ESO.
Aus größeren Teleskopen und hoch modernen Instrumenten werden neue Informationen über Himmelskörper und deren Verhaltensweisen gewonnen. Zu den faszinierendsten zählen die Radiogalaxien, die gewaltige Mengen Energie in Form von schnellen Teilchen und intensiver elektromagnetischer Strahlung freisetzen.
Eine davon ist als 3C445 bekannt; sie befindet sich nahe dem himmlischen Äquator innerhalb des Aquarius-Sternbildes (Wassermann), mit einer Entfernung von ungefähr einer Billionen Lichtjahren. Sie hat wahrscheinlich ein schwarzes Loch im Zentrum, größer als das der Milchstraße. Die Galaxie wurde 1950 zuerst in Cambride (UK) gesichtet und nicht als Strahlungsquelle eingeschätzt.
Spätere Untersuchungen ergaben einen starken Ausstoß aus dem Zentrum. Anhand von Strahlungskarten waren Plasmastrahlen durch sehr schnell fliegende Elektronen im Magnetfeld sichtbar. Jetzt hat ein 3-köpfiges Team von europäischen Astronomen am 8,2-Meter VLTANTU Teleskop zwei modernere Instrumente genutzt, um Nahaufnahmen zu gewinnen: ISAAC und FORSI.
Wie man an dem Bild klar erkennen kann, verlaufen die am NRAO Very Large Array (VLA) aufgenommen Strahlen aus schnellen Teilchen von der Galaxiemitte in den umgebenden Raum. Dabei erzeugen sie eine Schockwelle, von denen jede 1,5 Millionen Lichtjahre vom Zentrum entfernt ist. Damit ist die Erscheinung gigantisch groß, die Entfernung der Milchstraße zum Andromedanebel beträgt 3 Millionen Lichtjahre.
Die Stellen an denen die Schweife mit dem intergalaktischen Medium (meist Wasserstoff) zusammenstoßen, sind als „Hot spots“ bekannt. Die größten Emission ist dort, wo der Plasmaschweif aus dem Zentrum dieses Medium trifft. Wissenschaftler gehen davon aus, dass die Elektronen dort weiter beschleunigt werden. Die neuesten Bilder bestätigen die Annahme, das in den sogenanten „Knoten“ eine weitere Beschleunigung von statten geht, die man als „kosmische Teilchenbeschleuniger“ bezeichnet. Die genauen physikalischen Umstände sind nicht bekannt, deshalb wird in Zukunft mehr darin investiert.