Er hat sich gewünscht Weihnachten wieder Zuhause zu sein und es hat geklappt. Die ISS-Expedition 57 endete nach 197 Tagen im All und 195 Tagen auf der ISS planmäßig am 20. Dezember 2018 in der kasachischen Steppe.
Auto: Thomas Geuking, Quelle: ESA, NASA.
Die Erde hat ihn wieder und seine beiden Begleiter, die NASA-Astronautin Serena Aunon-Chancellor und den russischen Kosmonauten Sergey Prokopjev. Die Landung erfolgte planmäßig in ihrer Sojus MS-09-Kapsel in einem abgelegenen Gebiet in der Nähe der Stadt Zhezkazgan in Kasachstan um 6.02 Uhr MEZ In 197 Tagen umkreisten sie 3.152 Mal die Erde und legten über 134 Millionen Kilometer (83,3 Millionen Meilen) zurück. Dies war bereits der zweite Flug zur ISS für Alexander Gerst, nach seinem Debüt im Jahre 2014. Er hält nun insgesamt mit 363 Tagen im Orbit den Langzeitrekord im All unter den ESA-Astronauten.
Am 3. Oktober 2018 übernahm Alexander Gerst dabei in einer kleinen Zeremonie das Kommando über die Raumstation als erster deutscher und zweiter Europäer. Alexander Gerst legte aber in vielen Interviews Wert darauf, dass dies für ihn keine große Rolle spielt. Für ihn zählt gerade die friedliche und internationale Zusammenarbeit zu den wesentlichen Punkten seiner Arbeit auf der Raumstation, neben den wissenschaftlichen Erkenntnissen. Weltweit haben bisher mehr als 230 Menschen aus 18 Ländern das einzigartige Mikrogravitationslabor besucht und darin mehr als 2.400 Experimente durchgeführt, teilte die NASA auf Ihrer Webseite mit.
Ein weiteres Highlight in der Geschichte der ISS war dann auch der 20. November 2018, der ebenfalls in den Missionszeitraum von Alexander Gerst fiel. An diesem Tag beging er mit internationalen Partnern das 20jährige Jubiläum des größten internationalen Kooperationsprojekts aller Zeiten mit dem Bau der Raumstation ISS.
Vor seiner Rückkehr postete er noch eine viel beachtete „Botschaft an seine Enkelkinder“, die einmal die Erde von uns „übernehmen“ werden. Darin bedauerte er, dass wir die Erde nicht im bestmöglichen Zustand kommenden Generationen hinterlassen und erinnerte in eindringlichen Worten und Bildern an die Zerbrechlichkeit und Einzigartigkeit unserer Erde.
Seine Ablösung indes ließ auf sich warten. Der bereits für den 11. Oktober 2018 geplante Flug der Sojus-Kapsel mit den beiden Raumfahrern Alexej Owtschinin und Nick Hague zur ISS endete mit einer Notlandung. Die zweite Stufe der Trägerrakete versagte zwei Minuten nach dem Start. Grund war laut Roskosmos-Chef Dmitri Rogosinein ein beschädigter Sensor, bei dessen Einbau ein falsches Werkzeug verwendet wurde. Beide Besatzungsmitglieder blieben bei der Notlandung unverletzt. Am 3. Dezember 2018 konnten die Neuankömmlinge dann endlich auf der ISS begrüßt werden.
Auch vor der Rückkehr der Expedition 57 Crew zur Erde lief nicht alles nach Plan. In den Telemetriedaten der ISS wurde zunächst ein leichter Druckabfall festgestellt. Bei der Suche nach der Ursache stieß die Besatzung auf ein kleines Loch in der Sojus-Kapsel mit der Alexander Gerst und seine Crew auf die Erde zurückkehren sollten. Es konnte schnell mit Bordmitteln verschlossen werden. Vor der Rückkehr der Kapsel wurde diese noch einmal gründlich untersucht von den beiden Kosmonauten Prokopyev und Kononenko während Weltraumspaziergangs am 11. Dezember 2018 mit einer Dauer von 7 Stunden und 45 Minuten. Dann war es soweit am 20. Dezember 2018 um 2.40 Uhr MEZ begann mit dem Abkoppeln von der Raumstation die Rückkehr zur Erde, die mit einer erfolgreichen Landung endete. Die Rückkehr Gersts zur Erde markiert den erfolgreichen Abschluss seiner Horizons-Mission, in deren Rahmen er über 60 europäische Experimente im All durchführte, wie die ESA verlautete.
Nach seiner Landung flog Alexander Gerst in das raumfahrtmedizinische Forschungszentrum :envihab beim DLR in Köln, wo die wissenschaftliche Nachbereitung seines Fluges stattfindet. Die Weihnachtstage indes verbringt er wohl mit seiner Familie und Freunden.
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