Wenn zwei Galaxien kollidieren und deren schwarze Löcher aufeinander prallen, kommt es zu ungeahnten Kräften. Doch es könnte sein, dass eines der beiden schwarzen Löcher aus seiner Bahn geworfen wird.
Ein Beitrag von Christian Ibetsberger. Quelle: RIT.
Die Theorie, dass jede Galaxie als ihren Mittelpunkt ein schwarzes Loch beherbergt, ist noch nicht sehr alt. Doch nach den vielen Untersuchungen und den neuesten Forschungsergebnissen scheint sich diese Theorie zu bewahrheiten. Immer mehr Ergebnisse lassen darauf schließen, dass schwarze Löcher die treibende Kraft der Sterneninseln sind. Doch was passiert mit den schwarzen Löchern, wenn Galaxien zusammenstoßen?
Ein erst vor Kurzem publizierter Artikel aus dem Astrophysical Journal beschreibt die Vorgänge, wenn zwei schwarze Löcher aufeinandertreffen. Der Artikel wurde von renommierten Astrophysikern wie David Merritt, Professor der Astrophysik vom Rochester Institute of Technology oder Scott Hughes vom Massachusetts Institute of Technology, verfasst. Die Wissenschaftler untersuchen die Phänomene, die auftreten, wenn sich zwei schwarze Löcher gegenseitig aus ihren Gravitationsfeldern katapultieren. Merritt und sein Team fand heraus, dass große helle Galaxien ein weit größeres Gravitationsfeld besitzen als kleinere Galaxien. Zudem waren die meisten Galaxien im jungen Universum im Vergleich zu den älteren Galaxien heute, wesentlich kleiner.
„Wird wissen das in großen Galaxien wie unserer Milchstraße, supermassive schwarze Löcher den Mittelpunkt bilden. Doch in den kleineren stellaren Systemen wurden bisher keine gefunden. Wir schließen daraus, dass sie in früherer Zeit heraus gestoßen wurden.“ So beschreibt es David Merritt Leiter des Autorenteams. Seit 1960 werden alle Phänomene rund um das „Black hole“ untersucht. Man hat enorme Fortschritte gemacht, doch endgültige Beweise für die Existenz solcher „verstoßenen“ schwarzen Löcher gibt es noch nicht.
Die Wissenschafter bedienen sich der Relativitätstheorie von Albert Einstein und leiten aus ihr die Abläufe ab, wenn ein schwarzes Loch aus seinem Gravitationsfeld gestoßen wird. Doch für David Merritt ist klar: „Die Chance für Astronomen solche schwarzen Löcher zu beobachten und so mit Beweise für deren Existenz zu erbringen, sind ziemlich gering, denn man weiß nicht nach was man ausschau halten soll. Doch ich wäre nicht überrascht, wenn es eines Tages zufällig passieren würde.“ Somit gibt es wieder eine neue Theorie rund um das schwarze Loch, die wieder bewiesen werden muss und wird.