Hauptgrund dafür ist der Entwicklungsrückstand bei verschiedenen technischen Einrichtungen der geplanten Raumsonde. Ähnlich erging es schon den NASA- und ESA-Rover-Projekten.
Ein Beitrag von Günther Glatzel. Quelle: IEEE Spektrum.
Die Raumsonde, die den Planeten Mars umlaufen und später auf dessen Mond Phobos landen soll, ist in argen Schwierigkeiten. Offenbar wurde eine grundlegende Finanzierung des Projektes erst 2007 bewilligt. In der Kürze der Zeit konnten aber viele technische Entwicklungen nicht gründlich vorgenommen und vor allem nicht ausgiebig getestet werden.
In anonymen Foreneinträgen ist die Rede davon, dass sich einige Komponenten noch im Embryonalstadium befänden. Der politische Druck sei aber enorm, so dass sich die Verantwortlichen nur zögerlich eingestehen wollten, dass die Sonde bis zum vorgesehenen Startzeitpunkt im Oktober dieses Jahres nicht für den Flug bereit sein wird.
Da auch internationale Forschergruppen mit wissenschaftlichem Gerät an der Mission beteiligt sind und obendrein eine erste chinesische Marssonde mitgenommen werden soll, wird das Risiko des Ansehensverlustes durch eine fehlgeschlagene Mission größer als das Zugeben eines technischen Rückstandes. Etwa 25 Monate nach dem bisher anvisierten Starttermin, um den Jahreswechsel 2011/2012 stehen Erde und Mars wieder günstig zueinander, so dass eine Verschiebung auf diesen Zeitraum immer wahrscheinlicher wird.
Auch NASA und ESA haben ihre für 2009 bzw. 2013 geplanten Folgemissionen um jeweils 25-26 Monate verschoben. Hier sind ebenso technische Probleme als Gründe angegeben worden. Da erscheint eine Verschiebung der russisch-chinesischen Mission mit internationaler Beteiligung als gute Alternative. Immerhin schlug auch die letzte russische Marsmission im Jahre 1996 fehl, damals aber wegen eines Fehlers in der Oberstufe der Trägerrakete.
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