Dienstälteste Fachzeitschrift für Luft- und Raumfahrt ist nach 72 Jahren Geschichte (?).
Ein Beitrag von Andreas Weise 17. April 2024.
Die Redaktion der Zeitschrift FliegerRevue wurde zum 1. März 2024, Sitz in Ahrensfelde bei Berlin, aufgelöst. Schon am 16. Januar 2024 hatte der Verlag PPVMEDIEN GmbH in Bergkirchen Insolvenz angemeldet. Einen entsprechenden Artikel bei Wikipedia bestätigte uns telefonisch das ehemalige Redaktionsmitglied Uwe Jack.
Abonnenten erhielten mit großer zeitlicher Verzögerung das Heft 1/2024, was vermutlich auch die letzte gedruckte Ausgabe der FliegerRevue sein durfte. Der Verlag selber war telefonisch nicht erreichbar. Wenn kein Wunder geschieht und sich nicht ein neuer Verlag findet der den Namen FliegerRevue weiterführt, dürfte damit Deutschlands dienstälteste Fachzeitschrift für Luft- und Raumfahrt sang und klanglos Geschichte sein.
Die Wurzeln der FliegerRevue liegen in der DDR und reichen bis in das Jahr 1952 zurück. Als Zeitschrift „Sport und Technik“ der Gesellschaft für Sport und Technik (GST) 1952 gegründet, erfolgte Ende 1955 die Abspaltung des Bereiches Flugwesen. Fortan hieß die Zeitschrift „Flügel der Heimat“ ab 1960 dann „Aerosport“ und ab 1970 „FliegerRevue“. Im Laufe Ihres Bestehens gab es einige Verlagswechsel. Auch wechselte das Aussehen mehrmals. Die Papierqualität unterlag Schwankungen, je nachdem, wie gerade die wirtschaftliche Lage war.
Für den interessierten Leser war die FliegerRevue zu DDR-Zeiten eine Fundgrube an Informationen aus Luft- und Raumfahrt aus allen Bereichen der Welt. Nach der Wende behauptet sich die FliegerRevue am Markt. Die Inhalte wurden thematisch breiter aufgestellt, wobei noch immer ein gewisses Gewicht auf der Luft- und Raumfahrt aus der früheren Sowjetunion, Russland bzw. dem ehemaligen Ostblock nicht zu übersehen war. Hierbei hatte die FliegerRevue im Gegensatz zu den Mitbewerber-Zeitschriften fast ein Alleinstellungsmerkmal. Insofern ist zu befürchten, dass hier eine Lücke über die „östliche Seite“ entstehen wird, die andere Zeitschriften nicht schließen können oder nicht schließen wollen.
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