FHR: Start des EU-Verteidigungsfond-Projektes iFURTHER

Kognitives Netz von HF-Radaren: Eine revolutionäre Verbesserung der europäischen Verteidigung. Eine Pressemitteilung des Fraunhofer-Instituts für Hochfrequenzphysik und Radartechnik FHR.

Quelle: Fraunhofer FHR 24. Februar 2023.

Logo Verteidigungsfond-Projekt iFURTHER

24. Februar 2023 – Das Bedrohungsspektrum, mit dem die Europäische Union konfrontiert ist, wird immer breiter und erfordert eine neue und robuste Fähigkeit zur Ergänzung bestehender Mittel und zur Bewältigung immer komplexerer Herausforderungen. Das von der EU finanzierte Projekt iFURTHER wird sich auf ein disruptives System von Systemen konzentrieren, das für diesen Zweck geeignet ist und somit die Souveränität und Integrität der Europäischen Union schützen kann.

Aufkommende militärische Bedrohungen für die EU, einschließlich hypersonischer und ballistischer Bedrohungen, zeigen deutlich die Notwendigkeit von Frühwarnsystemen. Angesichts des Bedrohungsspektrums liegt es auf der Hand, dass keine einzelne Technologie und kein einzelnes System allen Bedrohungsarten in allen Situationen gerecht werden kann. Im Rahmen des iFURTHER-Projekts wird daher ein kognitives Netz von Hochfrequenzradaren als bahnbrechende zukünftige Verteidigungsfähigkeit zum Schutz der EU konzipiert.

Der Ansatz von iFURTHER
iFURTHER befasst sich mit der verdeckten Überwachung von Luft- und Seegebieten durch die Entwicklung neuer Konzepte für Überhorizont-Radare, die in ein kooperatives Netz von Hochfrequenzsensoren integriert werden sollen. Letztlich wird das Projekt durch die Bereitstellung einer konkreten und skalierbaren Lösung zur Entwicklung einer dauerhaften und sehr weiträumigen EU-Verteidigungsfähigkeit zur Überwachung von Luft- und Seegebieten beitragen.

Die Ziele von iFURTHER sind insbesondere:

  • Erkennung und Verfolgung von Luft- und Seezielen über große Entfernungen (über den Horizont hinaus), die weit über die derzeit bestehenden Systeme hinausgehen, durch Nutzung der Reflexionen von Himmels- und Oberflächenwellen-Signalen.
  • Schließung von Lücken und Erweiterung der derzeitigen EU-Luft- und Seeradarabdeckung durch Einführung einer multistatischen Sensorkonfiguration, unterstützt durch Ad-hoc-Netzprotokolle und eine geeignete Infrastruktur für die Synchronisierung und Koordinierung der Sensoren (z. B. C2).
  • Implementierung von kognitiven Radar-Managementsystemen zur Optimierung der Betriebsparameter in Echtzeit und in Abhängigkeit von den Umweltbedingungen (z. B. Zustand der Ionosphäre) auf der Grundlage robuster Ionosphärenmodelle und Sondierungsprotokolle (ohne die Entwicklung von Ionosphärensensoren auszuschließen).
  • Anwendung fortschrittlicher Signalverarbeitungstechniken zur Verbesserung der Erkennungs- und Verfolgungsleistung über den Horizont hinweg sowie der Ziellokalisierungsfähigkeiten.
  • Nutzung der verfügbaren nicht-kooperativen Beleuchtung und Anwendung kognitiver Funktionen auf Netzwerkebene zur Entwicklung neuer Techniken für die optimierte Nutzung des elektromagnetischen Spektrums und der passiven Verarbeitung.

Konsortium
Das iFURTHER-Konsortium besteht aus 18 Partnern (4 Industrieunternehmen, 7 RTO und 5 KMU) aus 10 Ländern. Alle Partner verfügen über herausragende Kompetenzen auf ihrem jeweiligen Gebiet und stellen ergänzendes Know-how für den erfolgreichen Abschluss des Projekts zur Verfügung.

Die Partner sind im Folgenden aufgeführt (Kurznamen in Klammern):

  • Hellenic Aerospace Industry S.A. (HAI), Griechenland
  • Office National d’Etudes et de Recherche Aérospatiales (ONERA), Frankreich
  • Nationales Observatorium von Athen (NOA), Griechenland
  • i-Matik Ltd (IMTK), Griechenland
  • Consorzio Nazionale Interuniversitario per le Telecomunicazioni (CNIT), Italien
  • Istituto Nazionale di Geofisica e Vulcanologia (INGV), Italien
  • Warschauer Universität für Technologie (WUT), Polen
  • Fraunhofer-Gesellschaft zur Förderung der angewandten Forschung e.V. (Fraunhofer), Deutschland
  • HELZEL Messtechnik GmbH (HZM), Deutschland
  • tms technisch-mathematische Studiengesellschaft mbH, Deutschland
  • INDRA Sistemas S.A. (INDRA), Spanien
  • Universität von Alcalà (UAH), Spanien
  • BHE Bonn Hungary Electronics Ltd. (BHE), Ungarn
  • Signal GeneriX Ltd (SG), Zypern
  • Patria Aviation Oy (PATRIA), Finnland
  • ERA a.s. (ERA), Tschechische Republik
  • Ministerium für nationale Verteidigung, Griechenland (HMOD), Griechenland
  • L-up SAS (LUP), Frankreich

Wichtigste Fakten
iFURTHER (vollständiger Titel: „hIgh FreqUency oveR The Horizon sensors‘ cognitivE netwoRk“) ist ein dreijähriges Forschungsprojekt, das von dem Europäischen Verteidigungsfond unter der Finanzhilfevereinbarung Nr. 101103607 mit einem Gesamtbudget von 10,95 Millionen Euro finanziert wird. Starttermin: 1. Dezember 2022.

Finanziert von der Europäischen Union. Die dargelegten Ansichten und Meinungen sind die des Autors/der Autoren und spiegeln nicht unbedingt die der Europäischen Union wider. Weder die Europäische Union noch die Bewilligungsbehörde können für sie verantwortlich gemacht werden.

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