Fehlschlag einer Proton-Rakete

Der Start des europäischen Kommunikationssatelliten ASTRA 1K ist gestern fehlgeschlagen, da die Oberstufe der russischen Proton-Trägerrakete nicht wie geplant funktionierte.

Ein Beitrag von Michael Stein. Quelle: ILS.

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Der Start der Proton-Rakete verlief zuerst ohne Probleme.

Zunächst verlief der Start am Dienstag um 00:04 Uhr (MEZ) vom russischen Weltraumbahnhof Baikonur aus planmäßig. Die drei Stufen der Proton-Trägerrakete zündeten nacheinander wie vorgesehen und setzten den Satelliten mitsamt der so genannten Block DM-Oberstufe in eine ballistische Bahn aus. Die kurze Zeit später folgende erste Zündung der Oberstufe brachte das Duo dann auch auf den anvisierten kreisrunden „Parkorbit“ mit einer Höhe von rund 175 Kilometern.

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Der Astra-Satellit, der außer Kontrolle geriet, sollte mehrere andere ältere Modelle ersetzen. (Bild: ESA)

Anschließend jedoch trat bei der zweiten der drei vorgesehenen Zündungen des Triebwerks der russischen Block DM-Oberstufe ein Fehler auf, der das Verlassen des vorher erreichten Parkorbits unmöglich machte. Als Folge hiervon wurde der Kommunikationssatellit schließlich in dieser viel zu niedrigen Umlaufbahn ausgesetzt: Statt der tatsächlich erreichten kreisrunden 175 km hohen Umlaufbahn hätte nach den geplanten drei Triebwerkszündungen der Proton-Oberstufe eine elliptische Umlaufbahn mit einem Perigäum (erdnächster Punkt) von 3.342 km und einem Apogäum von 35.785 km erreicht werden sollen.

Astra 1K – künstlerische Darstellung. (Grafik: SES Astra)

Das bordeigene Triebwerk des gut 5,2 Tonnen schweren Satelliten verfügt nicht über ausreichend dimensionierte Treibstoffvorräte, um aus eigener Kraft noch die vorgesehene geostationäre Umlaufbahn zu erreichen, so dass der Satellit nun auf einer nutzlosen Umlaufbahn um die Erde kreist.
ASTRA 1K, der größte bisher in Europa gebaute kommerzielle Satellit, sollte vor allem Zentral- und Osteuropa mit Fernsehprogrammen versorgen und gleichzeitig eine Reihe älterer Astra-Satelliten ersetzen.
Mit diesem Fehlstart ist zum zweiten Mal seit 1996 eine Mission einer russischen Proton-Trägerrakete in Diensten des amerikanisch-russischen Joint-Ventures International Launch Services (ILS) gescheitert. Sowohl die russische Regierung wie auch ILS haben unabhängig voneinander Kommissionen eingesetzt, um die Fehlerursache zu ergründen.

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