Eine der beiden US-Marssonden hat nun NASA-Angaben zu Folge mit technischen Problemen zu kämpfen.
Ein Beitrag von Felix Korsch. Quelle: NASA JPL.
Nachdem Wissenschaftler des JPL (Jet Propulsion Laboratory) der NASA in Pasadena, Kalifornien, routinemäßig alle Systeme des ersten Mars Exploration Rover durchcheckten, entdeckten sie einen Defekt innerhalb einer wichtigen wissenschaftlichen Apparatur. Dabei handelt es sich um ein so genanntes Mössbauer-Spektrometer, welches auf der Marsoberfläche nach Vorkommen eisenhaltiger Mineralien suchen soll. Auf die Fehlfunktion wurden die Ingenieure der NASA aufmerksam, nachdem das Gerät unsinnige Werte zur Erde zurücksendete. Nach Angaben von Wissenschaftlern der Cornell University kann das betroffene Spektrometer damit zwar noch arbeiten, ist aber unfähig, die genaue Konzentration der gesuchten Mineralien zu ermitteln.
Diese Mineralien sollen helfen, Rückstände von Wasser und Auswirkungen früherer klimatischen Veränderungen auf dem Roten Planeten nachzuweisen. Diesem Ziel widmen sich beide im Juni beziehungsweise Juli gestarteten US-amerikanischen Marsrover. Bisher sind die Gründe für den plötzlichen Ausfall unbekannt. Bei einem kompletten System-Check nach dem Start zeigte sich jedenfalls keine derartige Fehlfunktion. Dass Spirit damit nicht sein ganzes wissenschaftliches Potential wird ausschhöpfen können gilt somit als sicher, so fern die Techniker des JPL und der mit mehreren wissenschaftlichen Apparaturen beteiligten Cornell-Universität keine praktikable Lösung für das Problem finden können.
Spirit soll am 4. Januar des kommenden Jahres auf der Oberfläche des Mars niedergehen, gefolgt von seinem baugleichen Zwilling Opportunity am 25. Januar. Bei letzterem traten bislang keine Defekte auf. „Wir tun unser Bestes, dass Instrument wieder in Gang zu setzen, damit es die maximalen wissenschaftlichen Daten liefern kann“, betonte Steve Squyres, Chefwissenschaftler und Verantwortlicher für die experimentellen Nutzlasten an Bord beider Marssonden. Abgesehen von dem nun aufgetretenen Defekt arbeiten sowohl Spirit als auch Opportunity aktuellen NASA-Angaben zu Folge perfekt. Die 800 Millionen US-Dollar teuren Zwillinge sind Teil eines Marsquartetts, welches dieses Jahr in Richtung Roter Planet unterwegs ist. Mit von der Partie sind auch die japanische Sonde Nozomi („Hoffnung“) sowie das europäische Projekt Mars Express.