Nach dem erfolgreichen Jungfernflug der Falcon-9-Trägerrakete der Space Exploration Technologies Corp. (SpaceX) füllen sich die Auftragsbücher weiter.
Ein Beitrag von Günther Glatzel. Quelle: SpaceNews, SpaceX, Raumcon. Vertont von Peter Rittinger.
So gelang es, einen Vertrag für den Start von 72 Telefonie-Satelliten der zweiten Iridium-Generation an Land zu ziehen. Dafür erhält SpaceX 492 Millionen US-Dollar, ein Preis, der alle anderen westlichen kommerziellen Anbieter weit unterbietet.
Schon vor dem Iridium-Deal wies das Startmanifest von SpaceX für die nächsten Jahre jeweils 5 Starts der Falcon 9 aus. Zusätzlich gibt es einige Flüge der zuvor noch zu testenden kleinen Falcon 1e, vor allem für Orbcomm-Satelliten.
Einen großen Teil machen die Versorgungsflüge zur ISS im Auftrag der NASA aus. Hinzu kommt aber eine Vielzahl kommerzieller Kunden wie MDA aus Kanada, CONAE aus Argentinien, die europäische Astrium, die britische Space Systems/Loral, die israelische Spacecom oder die US-Firma Bigelow Aerospace.
Zum Jungfernflug der Falcon 9 gab es aus der Führungsetage von SpaceX, vor allem von CEO und Firmengründer Elon Musk ebenfalls einige Aussagen. So sagte er zur aufgetretenen langsamen Drehung der Oberstufe, man habe dies nicht erwartet. Die Rotation habe aber keinen störenden Einfluss auf den Flug gehabt. Die Ursache der Vierteldrehung der Rakete unmittelbar nach dem Start ist offenbar gefunden. Sie wurde durch ein unmittelbar schräg einwirkendes Drehmoment ausgelöst, welches durch die Abgase des Gasgenerators und durch spiralförmige Windungen in den Düsen ausgelöst wurde. Bei zukünftigen Flügen soll diese Einwirkung unterdrückt werden.
Zum Verlust der Erststufe sagte Musk, dass deren Bergung bisher kein primäres Anliegen der Missionen sei. Man brauche wohl 5 oder 6 Flüge, um diesem Ziel näher zu kommen. Leider habe man nach Stufentrennung keine Daten über den Wiedereintritt der Erststufe erhalten.
Mittlerweile strebt man den ersten COTS-Flug (Commertial Orbital Transportation Services) für Ende August an, Nummer zwei und drei sollen 2011 folgen. Dabei möchte SpaceX allerdings bereits beim zweiten Testflug das Erreichen aller Zielstellungen versuchen, den dritten als Backup behandeln und gegebenenfalls einsparen. Dies muss aber mit der NASA verhandelt werden.
Auch Preise wurden genannt. Insgesamt habe SpaceX für die Entwicklung der beiden Trägerraketen Falcon 1 und 9 sowie der Dragon-Kapsel, den Bau von Startanlagen auf Kwajalein und in Cape Canaveral und des Teststandes in McGregor (USA) rund 500 Millionen US-Dollar ausgegeben. Für COTS-Meilensteine und im Rahmen des Vertrages für Commercial Resupply Services habe man von der NASA bisher 349 Millionen Dollar erhalten.
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