Der Jungfernflug der von der Space Exploration Technologies Corporation (SpaceX) entwickelten Falcon-9-Trägerrakete könnte am Freitag erfolgen.
Ein Beitrag von Günther Glatzel. Quelle: SpaceX.
Startgelegenheiten wären am 4. Juni zwischen 17 und 21 Uhr MESZ (11 bis 15 Uhr Ortszeit) und ebenso am 5. Juni im gleichen Zeitfenster. Gegenwärtig gibt es eine sechzigprozentige Wahrscheinlichkeit für günstige Witterungsbedingungen.
Zuvor muss noch die finale Dokumentation dss Flugabbruchsystem geprüft und das System endgültig genehmigt werden, was ebenfalls am Freitag erfolgen soll. Dieses System muss garantieren, dass im Falle einer Abweichung der Trägerrakete vom geplanten Kurs und damit eines voraussichtlichen Scheiterns der Mission, der Träger zuverlässig gesprengt wird. Damit sollen größere Schäden, die bei einer Explosion des havarierten Trägers auf dem Erdboden entstehen würden, von vorn herein ausgeschlossen werden. In den USA ist diese Vorgehensweise seit jeher üblich.
Die Falcon 9 ist eine zweistufige Trägerrakete, die in der ersten Stufe mit 9 Triebwerken des Typs Merlin 1C ausgestattet ist und als Treibstoffkombination Kerosin und flüssigen Sauerstoff verwendet. Sie soll bei einer Startmasse von 325 Tonnen einen Bodenschub von etwa 4.090 kN erreichen. In der zweiten Stufe arbeitet ein einzelnes Merlin-Triebwerk mit veränderter Düsengeometrie für einen effektiveren Schub im Vakuum. Aufgrund verschiedener technischer, meteorologischer und organisatorischer Probleme wurde der Start mehrfach verzögert. Bereits am 13. März fand ein 3,5-sekündiger Triebwerkstest statt.
Die Falcon 9 soll im Rahmen von Regierungsverträgen Frachtkapseln mit Nutzlast zur Versorgung der Internationalen Raumstation in erdnahe Umlaufbahnen bringen. Diese sogenannten Dragon-Kapseln sollen mit eigenem Antrieb in die unmittelbare Nähe der Station fliegen und dann mittels Stationsmanipulator angekoppelt werden. Bei Erfolg könnte aus der Dragon auch eine bemannte Version entwickelt werden.
Die US-amerikanische und internationale Öffentlichkeit bringt dem Ereignis viel Interesse entgegen, sehen doch die Raumfahrtpläne Präsident Obamas vor, dass zukünftige bemannte US-Missionen in den erdnahen Weltraum allein von privaten Firmen angeboten werden.
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