Nach einem gelungenen Start einer Trägerrakete des Typs Falcon 9 der US-Firma Space Exploration Technologies (SpaceX) und dem erfolgreichen Absetzen des Dragon-Raumschiffs gab es zwischenzeitlich ein Problem mit dem Antrieb.
Ein Beitrag von Günther Glatzel und Daniel Maurat. Quelle: NASA, SpaceX.
Der Start erfolgte vom Komplex 40 in Cape Canaveral gegen 16.10 Uhr MEZ. 10 Minuten später wurde die Nutzlast abgesetzt und befand sich danach in einem Orbit mit einer Flughöhe zwischen 199 und 324 Kilometern bei einer Bahnneigung von 51,6 Grad. Von hier aus sollte innerhalb von 20 Stunden die Internationale Raumstation erreicht werden.
Nach Berichten von SpaceX konnten drei der vier Triebwerksgruppen nicht in den Betriebszustand versetzt werden. Daher hat man das Absprengen der Abdeckungen der Solarzellen verschoben und untersucht das Problem. Derzeit laufen alle Systeme auf Batteriestrom. Innerhalb einer gewissen Zeitspanne reicht die Energie für die normalen Flugoperationen aus. Ohne aktivierte Triebwerksgruppen kann man das Raumschiff aber nicht präzise steuern. Nun will man versuchen, die automatische Aktivierungssequenz zu übergehen und die Baugruppen manuell aktivieren. Gelingt dies bei mindestens einer Triebwerksgruppe, sollen anschließend die Solarzellen ausgefahren werden.
An Bord von Dragon-CRS 2 befinden sich 575 kg Experimentiermaterial, Versorgungsgüter und Hardware für die Station. Dabei wird erstmals eine Außenlast zur ISS transportiert. Auf dem Rückweg sollen 1,2 t ausgedienter Gerätschaften sowie Ergebnisse von Experimenten zur Erde gebracht werden.
Update 1:
Inzwischen wurde laut SpaceX-Gründer Elon Musk über eine Bodenstation in Australien eine manuelle Umgehung an Dragon gefunkt. Durch dieses Kommando wurde versucht, eine zweite, der ersten gegenüber liegende Triebwerksgruppe zu aktivieren. Außerdem wurden die Solarzellenpaneele entfaltet.
Update 2:
Mittlerweile ist bekannt geworden, dass eines der Treibstoffventile für eine der Triebwerksgruppen anscheinend defekt ist. Die anderen zwei, welche noch nicht funktioneren, sollen demnächst aktiviert werden. Damit verzögert sich auch das Ankoppeln mit der ISS, welches morgen für etwa 11.00 Uhr MEZ geplant war, da ein dazu nötiges Bahnmanöver nicht durchgeführt werden kann. Die NASA verlangt für die Annäherung an die ISS, dass mindestens drei Triebwerksgruppen funktionieren.
Update 3:
Gegen 22 Uhr unserer Zeit wurde bekannt gegeben, dass nun alle 4 Triebwerksgruppen funktionieren. Ein erstes Korrekturmanöver steht unmittelbar bevor. Der Anflug auf die Internationale Raumstation wird sich allerdings verzögern. Man rechnet damit, am Sonntag in deren Reichweite zu gelangen.
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