Falcon-1-Fehlstart endgültig aufgeklärt

Der Fehlstart der komplett privat finanzierten Rakete „Falcon 1“ von SpaceX am 24. März diesen Jahres ist auf das Versagen eines 5-Dollar-Teils zurückzuführen.

Ein Beitrag von Axel Orth. Quelle: Space.com.

SpaceX
Die brennende Falcon-1 beim Start am 24. März. Als Absturzursache wurde jetzt technisches Versagen ermittelt.
(Bild: SpaceX)

In ersten Äußerungen nur Tage nach dem Fehlstart hatte SpaceX-Chairman Elon Musk noch erläutert, dass einer der erfahrensten Techniker des Unternehmens einen bedauerlichen Fehler gemacht habe, indem er am Tag vor dem Start vergessen habe, einen abgezogenen Treibstoffstutzen wieder zu befestigen.

Der Untersuchungsausschuss der DARPA, die diesen ersten Start einer Falcon 1 gekauft hatte, gab nach eingehenden Untersuchungen der Raketentrümmer aber am 18. Juli bekannt, dass der Sicherungsdraht einer Befestigungsmutter des Stutzens noch an Ort und Stelle gewesen sei. Statt dessen sei die Mutter selbst gebrochen, und zwar aufgrund eines Spannungskorrosionsrisses im Metallgefüge. Dadurch sei es beim Start zu einem Treibstoffleck gekommen, zum Brand und letztlich zum Abschalten des Triebwerks und damit zum Absturz der Rakete.

Es war nun also doch technisches Versagen. Elon Musk sagte: „Das ist unglaubliches Pech. 18 Stunden vor dem Start wurde der Stutzen zuletzt inspiziert und da war die Mutter noch intakt.“

Warum die Mutter versagte, ist dennoch einigermaßen rätselhaft. Es handelte sich um eine Aluminiummutter im Wert von 5 Dollar, die als Schutz gegen Korrosion anodisiert gewesen sei. Musk sagte, man könne natürlich nicht ausschließen, dass die Beschichtung einen Kratzer erhalten habe. Die Rakete habe vor dem Start mehrere Monate auf dem Kwajalein-Atoll in einem einfachen Hangar stehen müssen, und das heiße, feuchte Klima von Kwajalein ist für seine aggressive Korrosivität bekannt (SpaceX ist ja überhaupt nur vom ursprünglich vorgesehenen Falcon-1-Startplatz Vandenberg nach Kwajalein ausgewichen, weil es Probleme mit der US-Armee gab, die den Stützpunkt Vandenberg betreibt). Ein weiterer möglicher Einfluss sei galvanische Korrosion zwischen der Aluminiummutter und dem Stutzen selbst, der aus rostfreiem Stahl besteht.

Um das Problem in Zukunft zu vermeiden, will SpaceX beim nächsten Start im November eine Mutter aus rostfreiem Stahl verwenden. Die Maßnahme trägt auch zur Kostensenkung bei, da die Stahlmutter billiger ist als die Aluminiummutter.

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