Expedition 18 sicher gelandet

Der Kern der 18. Langzeitexpedition der Internationalen Raumstation, Michael Fincke und Juri Lontschakow ist zurück auf der Erde. Auch der erste Weltraumtourist, der zweimal im All war, Charles Simonyi, hat sein großes Abenteuer erfolgreich abgeschlossen.

Ein Beitrag von Günther Glatzel. Quelle: NASA, Raumfahrer.net.

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Die insgesamt fünf Mitglieder der Expedition 18
(Bild: NASA)

Das Raumschiff Sojus-TMA 13 legte um 5:55 Uhr MESZ von der Station ab. Nach dem Bremsmanöver wurden Serviceteil und Orbitalmodul abgetrennt. Die Landekapsel ging 9:16 Uhr MESZ am Fallschirm nordöstlich der kasachischen Stadt Dscheskasgan nieder. Offenbar fühlen sich alle drei Raumfahrer gut. Der Abstieg verlief planmäßig im Gleitmodus. Dabei treten erträgliche Belastungen mit Maximalwerten unterhalb von 4g auf.

Sojus-TMA 13 war am 12. Oktober 2008 zur ISS gestartet und hatte zwei Tage später angedockt. Kommandant Mike Fincke und Bordingenieur Juri Lontschakow verbrachten seitdem rund 178 Tage im All. Während dieser Zeit wurde eine Vielzahl wissenschaftlicher Experimente auf den Gebieten Humanbiologie, Weltraumtechnologie, Materialwissenschaft, Erderkundung, Geophysik, Ökologie, Astrophysik und Bildung durchgeführt. Zum Programm gehörten auch zwei Außenbordeinsätze, bei denen Experimente installiert bzw. gewartet und Veränderungen im bis zu zehnjährigen Betrieb einiger Stationsmodule dokumentiert wurden.

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Zündung der Bremstriebwerke unmittelbar vor dem Aufsetzen der Landekapsel.
(Bild: NASA)

Mit den Crews der Endeavour (November 2008) und der Discovery (März 2009) gemeinsam wurde die Station auf eine sechsköpfige Dauerbesatzung vorbereitet. Dazu gehörte die Installation von Schlafkabinen, einer Wasseraufbereitungsanlage und des vierten Gitterelements mit Solarzellenpaneelen. Dadurch wächst die durchschnittlich nutzbare elektrische Leistung auf etwa 120 kW. Weitere Fracht wurde durch die unbemannten Raumschiffe Progress-M 01M und Progress-M 66 geliefert, darunter auch weiterentwickelte Orlan-Raumanzüge.

Außer Fincke und Lontschakow gehörten nacheinander Greg Chamitoff, Sandra Magnus und Koichi Wakata zur Expedition 18. Der Besatungswechsel fand jeweils mit einem Shuttle statt. Die Privatraumfahrer Richard Garriott und Charles Simonyi waren ebenfalls kurzzeitig mit von der Partie.

Besondere Vorkommnisse waren ein Bahnanhebungsmanöver mit wegen einer falschen Programmierung auftretenden starken Vibrationen am 14. Januar, ein kurzzeitiger Kollisionsalarm am 12. März sowie eine Bahnänderung, um einem weiteren Stück Weltraumschrott auszuweichen. Zuletzt war die Landung wegen aufgeweichtem Boden am vorgesehenen Landeort um einen Tag verschoben worden, um den Bodenmannschaften Zeit für die Umstellung auf eine alternative Landezone zu geben.

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