Exoplanet bei sonnenähnlichem Stern fotografiert

Einem Team von Astronomen unter Beteiligung von Wissenschaftlern des Max-Planck-Institutes für Astronomie ist es gelungen, den bisher masseärmsten Planeten abzubilden. Gleichzeitig handelt es sich auch um die erste direkte Fotografie eines Exoplaneten, der einen Stern ähnlich der Sonne umkreist.

Ein Beitrag von Hans Lammersen. Quelle: Max-Planck-Institut für Astronomie.

Max Planck Institut für Astronomie
Das Bild mit dem Planeten GJ 504b (oben rechts). In der Mitte der abgeblendete Stern. Der Kranz um den schwarzen Fleck in der Mitte sind Bildstörungen des restlichen Lichts des Sterns.
(Bild: Max-Planck-Institut für Astronomie)

Die Entdeckung neuer Exoplaneten erfolgt fast immer über indirekte Verfahren. Nun ist es einem Team von Astronomen um den Japaner Motohide Tamura von der Universität Tokio gelungen, einen Exoplaneten direkt abzubilden. Es ist zwar nicht das erste Foto eines Exoplaneten, aber das erste eines solchen, der einen sonnenähnlichen Stern vom Typ G umkreist.

Die Aufnahmen gelangen mit dem Subaru-Teleskop auf Hawaii. Es handelt sich um Infrarotbilder, bei denen der Stern durch mechanische Verfahren und Verfahren der Bildbearbeitung eliminiert wurde, um den Planeten nicht zu überblenden. Bei dem Objekt handelt es sich um den jupiterartigen Planeten GJ 504 b, der den Stern GJ 504 umkreist. Der Planet bewegt sich in einem Abstand um seinen Stern, der das 44-fache des Abstandes Erde-Sonne beträgt. Er ist also ungefähr so weit von seinem Stern entfernt wie der Planet Neptun von der Sonne.

Es handelt sich nicht nur um das erste Foto eines Planeten bei einem sonnenähnlichen Stern, sondern auch um den leichtesten (die Forscher schätzen seine Masse auf etwa das Dreifache der Masse des Jupiter) sowie den kühlsten bisher abgelichteten Planeten. Das Letztere ist wichtig, da mit dieser Aufnahme ein weiterer Schritt in Richtung direkter Aufnahmen erdähnlicher Planeten gelungen ist. Die Astronomen streben als Ziel außerdem die direkte Abbildung von exoplanetaren Spektren an, die Aussagen über die chemische Zusammensetzung der Atmosphären zulassen.

Zu dem Team von Astronomen gehören auch Wissenschaftler des Max-Planck-Instituts für Astronomie. Die Aufnahmen sind Teil der SEEDS-Durchmusterung (Strategic Exploration of Exoplanets and Disks), bei dem es um die Erforschung von Exoplaneten und protoplanetaren Scheiben geht, in denen sich Entwicklungsprozesse von Planeten abspielen.

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