Mike Foreman und Randy Bresnik verließen die Raumstation für 6 Stunden und 8 Minuten und absolvierten erfolgreich den zweiten Außenbordeinsatz der Mission.
Ein Beitrag von Thomas Pallmann. Quelle: Nasa. Vertont von Peter Rittinger.
Der Weckruf von der Bodenkontrolle kam gestern um 09:58 Uhr MEZ mit dem Lied „Voyage to Atlantis“ von The Isley Brothers. Das Lied wurde Missionsspezialist Robert Satcher gewidmet.
Auch diese Nacht ereignete sich wieder ein Fehlalarm an Bord der Raumstation. Es war wiederum ein Alarm der einen rapiden Druckabfall in der Raumstation signalisierte. Und wieder ging der Alarm vom neuen russischen Poisk-Mini-Forschungsmodul aus. Aufgrund des Alarms mussten Foreman und Bresnik das Quest-Airlock verlassen und ihre Camp-Out-Prozedur unterbrechen. Diese Prozedur, bei der die Astronauten bei vermindertem Druck schlafen, soll den Stickstoffgehalt des Blutes senken und so der gefährlichen Taucherkrankheit vorbeugen. Da es zu lange gedauert hätte das Quest-Airlock wieder für die Prozedur vorzubereiten, entschied die Bodenkontrolle, auf die sogenannte Trainingsprozedur zu wechseln und die Astronauten außerhalb des Airlocks schlafen zu lassen. Die Trainingsprozedur dient demselben Zweck wie das Camp-Out, braucht allerdings deutlich mehr Zeit, da die Astronauten auf einem Ergometer etwa 20 Minuten trainieren müssen, während sie puren Sauerstoff atmen.
Aufgrund des veränderten Zeitplanes begann der zweite Ausstieg mit etwas mehr als einer Stunde Verspätung und die Astronauten nahmen die Arbeit um 15:30 Uhr MEZ auf. Zur Lösung der ersten Aufgabe begaben sich die beiden Raumfahrer zum europäischen Columbus-Modul und installierten dort eine Antennenanordnung. Dieses System, GATOR genannt, soll zwei verschiedene automatische Identifikationssysteme für den Schiffsverkehr testen, welche derzeit auf Schiffen und bei der amerikanischen Küstenwache eingesetzt wird, um Informationen zwischen den einzelnen Schiffen und der Küstenwache auszutauschen.
Als nächstens widmeten sich die beiden dem Potenzialmesser an der Außenseite der Raumstation und verlegten das Instrument von der S1- zur P1-Gitterstruktur. Es soll die elektrostatische Ladung der Raumstation messen und Astronauten vor gefährlichen Entladungen schützen. Anschließend installierten die beiden das zweite Payload Attach System an der S3-Gitterstruktur. Dort bleiben sie auch um ein kabelloses Videosystem zu installieren.
Da die Astronauten zu diesem Zeitpunkt bereits eine Stunde vor ihrem ursprünglichen Zeitplan lagen, entschied die Bodenkontrolle, auch das dritte Payload Attach System zu installieren. Diese Aufgabe war eigentlich für den letzten Außenbordeinsatz vorgesehen. Als letzte Aufgaben des Tages inspizierten Foreman und Bresnik einen Antennenstecker und verlegten eine Werkzeughalterung sowie eine Haltestange. Anschließend beendeten die beiden den Außenbordeinsatz und begaben sich wieder zurück in das Quest-Airlock.
Vor dem Außenbordeinsatz installierte die Besatzung bereits den zweiten Express Logistics Carrier mithilfe des Roboterarms der Raumstation. Der Arm wurde von den Missionsspezialisten Leland Melvin und Nicole Stott gesteuert. Jeder dieser Frachtträger enthält etwa 4,5 Tonnen an Ersatzteilen für die Raumstation.
Nach den anstrengenden letzten Tagen wird die Crew sich morgen auf einen halben Tag Freizeit freuen können. Die Astronauten sollen um 08:58 Uhr MEZ geweckt werden.
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