Am 3. April stellt die ESA ihre Mondmission SMART-1 der Presse vor. Die Präsentation, die im Europäischen Weltraumforschungs- und -technologiezentrum (ESTEC) im niederländischen Noordwijk stattfindet, soll den wissenschaftlichen, technologischen und europäischen Rahmen der Mission verdeutlichen.
Ein Beitrag von Karl Urban. Quelle: ESA.
Die Mission ist ein Prototyp künftiger Weltraumvorhaben: klein, kostengünstig und kompakt, d.h. mit besonderem Schwerpunkt auf Miniaturisierung. Mitgeführt werden zehn Experimente, die im Rahmen von Europas erster wissenschaftlicher Mission zum Mond eine Serie technologischer Innovationen testen sollen.
SMART-1, die erste einer Reihe „kleiner Missionen für fortgeschrittene technologische Forschung“, ist Vorläufer einer neuen Philosophie zur Entwicklung von Leichtgewicht-Technik für Satelliten und Sonden. Ziel des Programms ist es, neue Lösungen zu finden, um die Kosten für Weltraummissionen zu senken und für dasselbe Geld mehr Weltraumwissenschaft zu ermöglichen. Dementsprechend wird der Nutzen nicht nur weltraumwissenschaftlicher Natur sein, sondern die bei der Mission eingesetzte Technologie soll auch der europäischen Raumfahrtindustrie helfen, wettbewerbsfähig zu bleiben und ihre Spitzenposition in technischem Know-how zu verteidigen.
Im Mittelpunkt dieser ersten Mission der SMART-Reihe wird die Erprobung des solarelektrischen Antriebs – besser bekannt als Ionenantrieb – stehen. Hierbei handelt es sich um eine Schlüsseltechnologie, durch die künftige wissenschaftliche Missionen wie Bepi-Colombo zum Merkur und der Sonnenorbiter erst möglich werden. Jedoch soll nicht nur die Wissenschaft von dieser Technologie profitieren: Auch die Telekommunikationsindustrie verfolgt die Entwicklungen mit großem Interesse.