ESO: Geheimnisse der Planetenentstehung um Dutzende von Sternen gelüftet

Durch eine Reihe von Studien hat ein Team von Astronominnen und Astronomen neue Einblicke in den faszinierenden und komplexen Prozess der Planetenbildung gewonnen. Eine Pressemitteilung des ESO Science Outreach Network (ESON).

Quelle: ESON 5. März 2024.

Diese kleine Auswahl aus der Durchmusterung zeigt zehn Scheiben aus den drei Regionen unserer Galaxie, die in den Arbeiten beobachtet wurden. V351 Ori und V1012 Ori befinden sich in der am weitesten entfernten der drei Regionen, der gasreichen Orionwolke, etwa 1600 Lichtjahre von der Erde entfernt. DG Tau, T Tau, HP Tau, MWC758 und GM Aur befinden sich in der Taurus-Region, während HD 97048, WW Cha und SZ Cha in Chamaeleon I zu finden sind, die alle etwa 600 Lichtjahre von der Erde entfernt sind. Die hier gezeigten Bilder wurden mit dem Instrument SPHERE (Spectro-Polarimetric High-contrast Exoplanet REsearch) am Very Large Telescope (VLT) der ESO aufgenommen. Das hochmoderne extreme Adaptive-Optik-System von SPHERE korrigiert die turbulenten Effekte der Erdatmosphäre und liefert scharfe Bilder der Scheiben um Sterne. Die Sterne selbst wurden mit einem Koronografen abgedeckt - einer kreisförmigen Maske, die das intensive Blendlicht der Sterne blockiert und die schwachen Scheiben um sie herum sichtbar macht. Die Scheiben wurden so skaliert, dass sie in dieser Zusammensetzung ungefähr gleich groß erscheinen. (Bild: ESO/C. Ginski, A. Garufi, P.-G. Valegård et al.)
Diese kleine Auswahl aus der Durchmusterung zeigt zehn Scheiben aus den drei Regionen unserer Galaxie, die in den Arbeiten beobachtet wurden. V351 Ori und V1012 Ori befinden sich in der am weitesten entfernten der drei Regionen, der gasreichen Orionwolke, etwa 1600 Lichtjahre von der Erde entfernt. DG Tau, T Tau, HP Tau, MWC758 und GM Aur befinden sich in der Taurus-Region, während HD 97048, WW Cha und SZ Cha in Chamaeleon I zu finden sind, die alle etwa 600 Lichtjahre von der Erde entfernt sind. Die hier gezeigten Bilder wurden mit dem Instrument SPHERE (Spectro-Polarimetric High-contrast Exoplanet REsearch) am Very Large Telescope (VLT) der ESO aufgenommen. Das hochmoderne extreme Adaptive-Optik-System von SPHERE korrigiert die turbulenten Effekte der Erdatmosphäre und liefert scharfe Bilder der Scheiben um Sterne. Die Sterne selbst wurden mit einem Koronografen abgedeckt – einer kreisförmigen Maske, die das intensive Blendlicht der Sterne blockiert und die schwachen Scheiben um sie herum sichtbar macht. Die Scheiben wurden so skaliert, dass sie in dieser Zusammensetzung ungefähr gleich groß erscheinen. (Bild: ESO/C. Ginski, A. Garufi, P.-G. Valegård et al.)

5. März 2024 – Die beeindruckenden Bilder, die mit dem Very Large Telescope (VLT) der Europäischen Südsternwarte (ESO) in Chile aufgenommen wurden, stellen eine der größten jemals durchgeführten Durchmusterungen von planetenbildenden Scheiben dar. Die Untersuchung vereint Beobachtungen von mehr als 80 jungen Sternen, um die sich möglicherweise Planeten gebildet haben, und liefert der astronomischen Fachwelt eine Fülle von Daten und einzigartige Einblicke in die Entstehung von Planeten in verschiedenen Regionen unserer Galaxie.

„Wir erleben hier wirklich einen Wandel in unserem Forschungsgebiet“, sagt Christian Ginski, Dozent an der Universität Galway, Irland, und Hauptautor einer der drei neuen Arbeiten, die heute in Astronomy & Astrophysics veröffentlicht wurden. „Von der detaillierten Untersuchung einzelner Sternsysteme sind wir zu diesem riesigen Überblick über ganze Sternentstehungsgebiete übergegangen.“

Bislang wurden mehr als 5000 Planeten entdeckt, die andere Sterne als die Sonne umkreisen, oft in Systemen, die sich deutlich von unserem eigenen Sonnensystem unterscheiden. Um zu verstehen, wo und wie diese Vielfalt entsteht, müssen die Astronominnen und Astronomen die staub- und gasreichen Scheiben beobachten, die junge Sterne umhüllen – die eigentlichen Wiegen der Planetenbildung. Diese sind am besten in riesigen Gaswolken zu finden, in denen die Sterne selbst gerade entstehen.

Planetenbildende Scheiben um junge Sterne und ihre Lage in der gasreichen Wolke des Orion, etwa 1600 Lichtjahre von der Erde entfernt. Die faszinierenden Bilder der Scheiben wurden mit dem Spectro-Polarimetric High-contrast Exoplanet REsearch (SPHERE) Instrument am Very Large Telescope (VLT) der ESO aufgenommen. Insgesamt beobachtete das Team 23 Sterne in der Orion-Region und entdeckte um zehn von ihnen planetenbildende Scheiben. Das ungleichmäßige Erscheinungsbild einiger Scheiben in dieser Region könnte darauf hindeuten, dass in ihnen massereiche Planeten eingebettet sind, da diese die Scheiben verformen und ungleichmäßig ausrichten könnten. Das Hintergrundbild zeigt eine Infrarotaufnahme des Orion, die vom Infrared Astronomical Satellite gemacht wurde. (Bild: ESO/P.-G. Valegård et al.; IRAS)
Planetenbildende Scheiben um junge Sterne und ihre Lage in der gasreichen Wolke des Orion, etwa 1600 Lichtjahre von der Erde entfernt. Die faszinierenden Bilder der Scheiben wurden mit dem Spectro-Polarimetric High-contrast Exoplanet REsearch (SPHERE) Instrument am Very Large Telescope (VLT) der ESO aufgenommen. Insgesamt beobachtete das Team 23 Sterne in der Orion-Region und entdeckte um zehn von ihnen planetenbildende Scheiben. Das ungleichmäßige Erscheinungsbild einiger Scheiben in dieser Region könnte darauf hindeuten, dass in ihnen massereiche Planeten eingebettet sind, da diese die Scheiben verformen und ungleichmäßig ausrichten könnten. Das Hintergrundbild zeigt eine Infrarotaufnahme des Orion, die vom Infrared Astronomical Satellite gemacht wurde. (Bild: ESO/P.-G. Valegård et al.; IRAS)

Ähnlich wie bei entwickelten Planetensystemen zeigen die neuen Bilder die außergewöhnliche Vielfalt der planetenbildenden Scheiben. „Einige dieser Scheiben zeigen riesige Spiralarme, die vermutlich durch das komplizierte Ballett der sie umkreisenden Planeten angetrieben werden“, sagt Ginski. „Andere zeigen Ringe und große Hohlräume, die von den sich bildenden Planeten geschaffen wurden, während wieder andere inmitten all dieser Betriebsamkeit unscheinbar und fast schlafend erscheinen“, fügt Antonio Garufi hinzu. Er ist Astronom am Astrophysikalischen Observatorium Arcetri des Italienischen Nationalen Instituts für Astrophysik (INAF) und Hauptautor einer der Arbeiten.

Das Team untersuchte insgesamt 86 Sterne in drei verschiedenen Sternentstehungsgebieten unserer Galaxie: Taurus und Chamäleon I, beide etwa 600 Lichtjahre von der Erde entfernt, und Orion, eine gasreiche Wolke etwa 1600 Lichtjahre von uns entfernt. Es ist bekannt, dass dort mehrere Sterne entstehen, die massereicher als die Sonne sind. Die Beobachtungen wurden von einem großen internationalen Team, bestehend aus Wissenschaftlern aus mehr als zehn Ländern, durchgeführt.

Das Team konnte mehrere wichtige Erkenntnisse aus dem Datensatz gewinnen. So wurde beispielsweise im Orion festgestellt, dass Sterne in Gruppen von zwei oder mehr Sternen mit geringerer Wahrscheinlichkeit große planetenbildende Scheiben haben. Ein wichtiges Ergebnis, wenn man bedenkt, dass die meisten Sterne in unserer Galaxie, anders als unsere Sonne, Begleiter haben. Weiterhin deutet das ungleichmäßige Aussehen der Scheiben in dieser Region auf eingebettete, massereiche Planeten hin, die zu einer Verformung und Schieflage der Scheiben führen können.

Planetenbildende Scheiben um junge Sterne und ihre Lage in der gasreichen Tauruswolke, etwa 600 Lichtjahre von der Erde entfernt. Die beeindruckenden Bilder der Scheiben wurden mit dem Spectro-Polarimetric High-contrast Exoplanet REsearch (SPHERE)-Instrument am Very Large Telescope (VLT) der ESO aufgenommen. Insgesamt beobachtete das Team 43 Sterne in der Taurus-Region, die alle hier abgebildet sind (allerdings wurden nur bei 39 dieser Ziele planetenbildende Scheiben entdeckt). Das Hintergrundbild zeigt eine Infrarotaufnahme von Taurus, die vom Infrared Astronomical Satellite aufgenommen wurde. (Bild: ESO/A.Garufi et al.; IRAS)
Planetenbildende Scheiben um junge Sterne und ihre Lage in der gasreichen Tauruswolke, etwa 600 Lichtjahre von der Erde entfernt. Die beeindruckenden Bilder der Scheiben wurden mit dem Spectro-Polarimetric High-contrast Exoplanet REsearch (SPHERE)-Instrument am Very Large Telescope (VLT) der ESO aufgenommen. Insgesamt beobachtete das Team 43 Sterne in der Taurus-Region, die alle hier abgebildet sind (allerdings wurden nur bei 39 dieser Ziele planetenbildende Scheiben entdeckt). Das Hintergrundbild zeigt eine Infrarotaufnahme von Taurus, die vom Infrared Astronomical Satellite aufgenommen wurde. (Bild: ESO/A.Garufi et al.; IRAS)

Obwohl sich die planetenbildenden Scheiben über Entfernungen erstrecken können, die Hunderte Male größer sind als die Entfernung zwischen der Erde und der Sonne, erscheinen sie aufgrund ihrer Lage mehrere Hundert Lichtjahre von uns entfernt wie winzige Nadelstiche am Nachthimmel. Zur Beobachtung der Scheiben setzte das Team das hochmoderne Spectro-Polarimetric High-contrast Exoplanet REsearch Instrument (SPHERE) ein, das am VLT der ESO montiert ist. Das innovative extreme Adaptive-Optik-System von SPHERE korrigiert die turbulenten Effekte der Erdatmosphäre und liefert so scharfe Bilder der Scheiben. Dadurch konnte das Team Scheiben um Sterne mit Massen von nur der Hälfte der Sonnenmasse abbilden, die für die meisten anderen heute verfügbaren Instrumente zu lichtschwach sind. Zusätzliche Daten für die Durchmusterung wurden mit dem X-Shooter-Instrument des VLT gewonnen, mit dem die Forschenden feststellen konnten, wie jung und massereich die Sterne sind. Das Atacama Large Millimeter/submillimeter Array (ALMA), an dem die ESO als Partner beteiligt ist, half dem Team hingegen, mehr über die Staubmenge zu erfahren, die einige der Sterne umgibt.

Im Zuge des technologischen Fortschritts hofft das Team, noch tiefer in die Herzen der planetenbildenden Systeme eindringen zu können. Der große 39-Meter-Spiegel des künftigen Extremely Large Telescope (ELT) der ESO wird es dem Team beispielsweise ermöglichen, die innersten Regionen um junge Sterne zu untersuchen, in denen sich möglicherweise Gesteinsplaneten wie unser eigener bilden.

Planetenbildende Scheiben um junge Sterne und ihre Position in der gasreichen Chamäleon I-Wolke, etwa 600 Lichtjahre von der Erde entfernt. Die beeindruckenden Bilder der Scheiben wurden mit dem Spectro-Polarimetric High-contrast Exoplanet REsearch (SPHERE)-Instrument am Very Large Telescope (VLT) der ESO aufgenommen. Insgesamt beobachtete das Team 20 Sterne in der Region Chamäleon I und entdeckte Scheiben um 13. Das Hintergrundbild zeigt eine Infrarotaufnahme von Chamäleon I, die vom Weltraumteleskop Herschel aufgenommen wurde. (Bild: ESO/C. Ginski et al.; ESA/Herschel)
Planetenbildende Scheiben um junge Sterne und ihre Position in der gasreichen Chamäleon I-Wolke, etwa 600 Lichtjahre von der Erde entfernt. Die beeindruckenden Bilder der Scheiben wurden mit dem Spectro-Polarimetric High-contrast Exoplanet REsearch (SPHERE)-Instrument am Very Large Telescope (VLT) der ESO aufgenommen. Insgesamt beobachtete das Team 20 Sterne in der Region Chamäleon I und entdeckte Scheiben um 13. Das Hintergrundbild zeigt eine Infrarotaufnahme von Chamäleon I, die vom Weltraumteleskop Herschel aufgenommen wurde. (Bild: ESO/C. Ginski et al.; ESA/Herschel)

Bis dahin bieten diese spektakulären Bilder den Forschern eine Fundgrube an Daten, die helfen, die Geheimnisse der Planetenentstehung zu entschlüsseln. „Es ist fast schon poetisch, dass die Prozesse, die den Beginn der Reise zur Ausbildung von Planeten und schließlich von Leben in unserem eigenen Sonnensystem markieren, so schön sein sollen“, folgert Per-Gunnar Valegård. Er ist Doktorand an der Universität Amsterdam, Niederlande und leitete die Orion-Studie. Valegård, der auch Teilzeitlehrer an der Internationalen Schule Hilversum in den Niederlanden ist, hofft, dass die Bilder seine Schülerinnen und Schüler dazu inspirieren werden, in Zukunft den Beruf des Wissenschaftlers zu ergreifen.

Weitere Informationen
Diese Forschungsarbeit wurde in drei Artikeln vorgestellt, die in der Zeitschrift Astronomy & Astrophysics erscheinen. Die vorgestellten Daten wurden im Rahmen des SPHERE-Konsortiums und des ESO-Großprogramms DESTINYS (Disk Evolution Study Through Imaging of Nearby Young Stars) gesammelt.

„The SPHERE view of the Chamaeleon I star-forming region: The full census of planet-forming disks with GTO and DESTINYS programs“ (https://www.aanda.org/component/article?access=doi&doi=10.1051/0004-6361/202244005)
Das Team besteht aus C. Ginski ( Universität Galway, Irland; Sternwarte Leiden, Universität Leiden, Niederlande [Leiden]; Anton Pannekoek Institute for Astronomy, Universität Amsterdam, Niederlande [API]), R. Tazaki (API), M. Benisty (Univ. Grenoble Alpes, CNRS, IPAG, Frankreich [Grenoble]), A. Garufi (INAF, Osservatorio Astrofisico di Arcetri, Italien), C. Dominik (API), Á. Ribas (Europäische Südsternwarte, Chile [ESO Chile]), N. Engler (ETH Zürich, Institut für Teilchenphysik und Astrophysik, Schweiz), J. Hagelberg (Observatorium Genf, Universität Genf, Schweiz), R. G. van Holstein (ESO Chile), T. Muto (Division of Liberal Arts, Kogakuin University, Japan), P. Pinilla (Max-Planck-Institut für Astronomie, Deutschland [MPIA]; Mullard Space Science Laboratory, University College London, UK), K. Kanagawa (Department of Earth and Planetary Sciences, Tokyo Institute of Technology, Japan), S. Kim (Department of Astronomy, Tsinghua University, China), N. Kurtovic (MPIA), M. Langlois (Centre de Recherche Astrophysique de Lyon, CNRS, UCBL, Frankreich), J. Milli (Grenoble), M. Momose (College of Science, Ibaraki University, Japan [Ibaraki]), R. Orihara (Ibaraki), N. Pawellek (Institut für Astrophysik, Universität Wien, Österreich), T. O. B. Schmidt (Hamburger Sternwarte, Deutschland), F. Snik (Leiden), und Z. Wahhaj (ESO Chile).

„The SPHERE view of the Taurus star-forming region: The full census of planet-forming disks with GTO and DESTINYS programs“ (https://www.aanda.org/component/article?access=doi&doi=10.1051/0004-6361/202347586)
Das Team besteht aus A. Garufi (INAF, Astrophysikalisches Observatorium von Arcetri, Italien [INAF Arcetri]), C. Ginski (Universität Galway, Irland), R. G. van Holstein (Europäische Südsternwarte, Chile [ESO Chile]), M. Benisty (Laboratoire Lagrange, Université Côte d’Azur, Observatoire de la Côte d’Azur, CNRS, Frankreich; Univ. Grenoble Alpes, CNRS, IPAG, Frankreich [Grenoble]), C. F. Manara (Europäische Südsternwarte, Deutschland), S. Pérez (Millennium Nucleus on Young Exoplanets and their Moons [YEMS]; Departamento de Física, Universidad de Santiago de Chile, Chile [Santiago]), P. Pinilla (Mullard Space Science Laboratory, University College London, UK), A. Ribas (Astronomisches Institut, Universität Cambridge, UK), P. Weber (YEMS, Santiago), J. Williams (Astronomisches Institut, Universität Hawai’i, USA), L. Cieza (Instituto de Estudios Astrofísicos, Facultad de Ingeniería y Ciencias, Universidad Diego Portales, Chile [Diego Portales]; YEMS), C. Dominik (Anton Pannekoek Institute for Astronomy, Universität Amsterdam, Niederlande [API]), S. Facchini (Dipartimento di Fisica, Università degli Studi di Milano, Italien), J. Huang (Department of Astronomy, Columbia University, USA), A. Zurlo (Diego Portales; YEMS), J. Bae (Department of Astronomy, University of Florida, USA), J. Hagelberg (Observatorium Genf, Universität Genf, Schweiz), Th. Henning (Max-Planck-Institut für Astronomie, Deutschland [MPIA]), M. R. Hogerheijde (Sternwarte Leiden, Universität Leiden, Niederlande; API), M. Janson (Abteilung für Astronomie, Universität Stockholm, Schweden), F. Ménard (Grenoble), S. Messina (INAF – Osservatorio Astrofisico di Catania, Italien), M. R. Meyer (Abteilung für Astronomie, Universität Michigan, USA), C. Pinte (School of Physics and Astronomy, Monash University, Australien; Grenoble), S. Quanz (ETH Zürich, Department of Physics, Schweiz [Zürich]), E. Rigliaco (Osservatorio Astronomico di Padova, Italien [Padova]), V. Roccatagliata (INAF Arcetri), H. M. Schmid (Zürich), J. Szulágyi (Zürich), R. van Boekel (MPIA), Z. Wahhaj (ESO Chile), J. Antichi (INAF Arcetri), A. Baruffolo (Padova), und T. Moulin (Grenoble).

„Disk Evolution Study Through Imaging of Nearby Young Stars (DESTINYS): The SPHERE view of the Orion star-forming region“ (https://www.aanda.org/component/article?access=doi&doi=10.1051/0004-6361/202347452)
Das Team besteht aus P.-G. Valegård (Anton Pannekoek Institute for Astronomy, Universität Amsterdam, Niederlande [API]), C. Ginski ( Universität Galway, Irland), A. Derkink (API), A. Garufi (INAF, Osservatorio Astrofisico di Arcetri, Italien), C. Dominik (API), Á. Ribas (Institute of Astronomy, University of Cambridge, UK), J. P. Williams (Institute for Astronomy, University of Hawai’i, USA), M. Benisty (University of Grenoble Alps, CNRS, IPAG, Frankreich), T. Birnstiel (Universitätssternwarte, Fakultät für Physik, Ludwig-Maximilians-Universität München, Deutschland [LMU]; Exzellenzcluster ORIGINS, Deutschland), S. Facchini (Dipartimento di Fisica, Università degli Studi di Milano, Italien), G. Columba (Fachbereich Physik und Astronomie „Galileo Galilei“ – Universität Padua, Italien; INAF – Osservatorio Astronomico di Padova, Italien), M. Hogerheijde (API; Observatorium Leiden, Universität Leiden, Niederlande [Leiden]), R. G. van Holstein (European Southern Observatory, Chile), J. Huang (Department of Astronomy, Columbia University, USA), M. Kenworthy (Leiden), C. F. Manara (European Southern Observatory, Deutschland), P. Pinilla (Mullard Space Science Laboratory, University College London, UK), Ch. Rab (LMU; Max-Planck-Institut für extraterrestrische Physik, Deutschland), R. Sulaiman (Department of Physics, American University of Beirut, Libanon), A. Zurlo (Instituto de Estudios Astrofísicos, Facultad de Ingeniería y Ciencias, Universidad Diego Portales, Chile; Escuela de Ingeniería Industrial, Facultad de Ingeniería y Ciencias, Universidad Diego Portales, Chile; Millennium Nucleus on Young Exoplanets and their Moons).

Dieses zusammengesetzte Bild zeigt die planetenbildende Scheibe MWC 758, die sich in etwa 500 Lichtjahren Entfernung in der Taurus-Region befindet, aus der Sicht von zwei verschiedenen Teleskopen. Die gelbe Farbe steht für Infrarotbeobachtungen, die mit dem Instrument SPHERE (Spectro-Polarimetric High-contrast Exoplanet REsearch) am Very Large Telescope (VLT) der ESO durchgeführt wurden. Die blauen Regionen hingegen stammen von Beobachtungen, die mit dem Atacama Large Millimeter/submillimeter Array (ALMA) durchgeführt wurden, an dem die ESO beteiligt ist. Mit diesen Instrumenten können Astronomen die Staubverteilung um diesen und andere Sterne auf unterschiedliche, aber komplementäre Weise kartieren. SPHERE fängt das Licht des Wirtssterns ein, das vom Staub um ihn herum gestreut wurde, während ALMA die Strahlung registriert, die direkt vom Staub selbst ausgesandt wird. Die Kombination dieser Beobachtungen hilft Astronominnen und Astronomen zu verstehen, wie sich Planeten in den staubreichen Scheiben um junge Sterne bilden können. (Bild: ESO/A. Garufi et al.; R. Dong et al.; ALMA (ESO/NAOJ/NRAO))
Dieses zusammengesetzte Bild zeigt die planetenbildende Scheibe MWC 758, die sich in etwa 500 Lichtjahren Entfernung in der Taurus-Region befindet, aus der Sicht von zwei verschiedenen Teleskopen. Die gelbe Farbe steht für Infrarotbeobachtungen, die mit dem Instrument SPHERE (Spectro-Polarimetric High-contrast Exoplanet REsearch) am Very Large Telescope (VLT) der ESO durchgeführt wurden. Die blauen Regionen hingegen stammen von Beobachtungen, die mit dem Atacama Large Millimeter/submillimeter Array (ALMA) durchgeführt wurden, an dem die ESO beteiligt ist. Mit diesen Instrumenten können Astronomen die Staubverteilung um diesen und andere Sterne auf unterschiedliche, aber komplementäre Weise kartieren. SPHERE fängt das Licht des Wirtssterns ein, das vom Staub um ihn herum gestreut wurde, während ALMA die Strahlung registriert, die direkt vom Staub selbst ausgesandt wird. Die Kombination dieser Beobachtungen hilft Astronominnen und Astronomen zu verstehen, wie sich Planeten in den staubreichen Scheiben um junge Sterne bilden können. (Bild: ESO/A. Garufi et al.; R. Dong et al.; ALMA (ESO/NAOJ/NRAO))

Über die ESO
Die Europäische Südsternwarte (ESO) befähigt Wissenschaftler*innen weltweit, die Geheimnisse des Universums zum Nutzen aller zu entdecken. Wir entwerfen, bauen und betreiben Observatorien von Weltrang, die Astronominnen und Astronomen nutzen, um spannende Fragen zu beantworten und die Faszination der Astronomie zu wecken, und wir fördern die internationale Zusammenarbeit in der Astronomie.

Die ESO wurde 1962 als zwischenstaatliche Organisation gegründet und wird heute von 16 Mitgliedstaaten (Belgien, Dänemark, Deutschland, Frankreich, Finnland, Irland, Italien, den Niederlanden, Österreich, Polen, Portugal, Schweden, der Schweiz, Spanien, der Tschechischen Republik und dem Vereinigten Königreich) sowie dem Gastland Chile und Australien als strategischem Partner unterstützt.

Der Hauptsitz der ESO und ihr Besucherzentrum und Planetarium, die ESO Supernova, befinden sich in der Nähe von München in Deutschland, während die chilenische Atacama-Wüste, ein wunderbarer Ort mit einzigartigen Bedingungen für die Himmelsbeobachtung, unsere Teleskope beherbergt. Die ESO betreibt drei Beobachtungsstandorte: La Silla, Paranal und Chajnantor. Am Standort Paranal betreibt die ESO das Very Large Telescope und das dazugehörige Very Large Telescope Interferometer sowie Durchmusterungsteleskope wie z. B. VISTA. Ebenfalls am Paranal wird die ESO das Cherenkov Telescope Array South betreiben, das größte und empfindlichste Gammastrahlen-Observatorium der Welt. Zusammen mit internationalen Partnern betreibt die ESO auf Chajnantor APEX und ALMA, zwei Einrichtungen zur Beobachtung des Himmels im Millimeter- und Submillimeterbereich. Auf dem Cerro Armazones in der Nähe von Paranal bauen wir „das größte Auge der Welt am Himmel“ – das Extremely Large Telescope der ESO. Von unseren Büros in Santiago, Chile, aus unterstützen wir unsere Aktivitäten im Land und arbeiten mit chilenischen Partnern und der Gesellschaft zusammen.

Über ALMA
Das Atacama Large Millimeter/submillimeter Array (ALMA) ist eine internationale astronomische Einrichtung, die gemeinsam von der ESO, der US-amerikanischen National Science Foundation (NSF) der USA und den japanischen National Institutes of Natural Sciences (NINS) in Kooperation mit der Republik Chile betrieben wird. Getragen wird ALMA von der ESO im Namen ihrer Mitgliedsländer, von der NSF in Zusammenarbeit mit dem kanadischen National Research Council (NRC), dem National Science and Technology Council (NSTC) und NINS in Kooperation mit der Academia Sinica (AS) in Taiwan sowie dem Korea Astronomy and Space Science Institute (KASI). Bei Entwicklung, Aufbau und Betrieb ist die ESO federführend für den europäischen Beitrag, das National Radio Astronomy Observatory (NRAO), das seinerseits von Associated Universities, Inc. (AUI) betrieben wird, für den nordamerikanischen Beitrag und das National Astronomical Observatory of Japan (NAOJ) für den ostasiatischen Beitrag. Dem Joint ALMA Observatory (JAO) obliegt die übergreifende Projektleitung für den Aufbau, die Inbetriebnahme und den Beobachtungsbetrieb von ALMA.

Über das ESON
Die Übersetzungen von englischsprachigen ESO-Pressemitteilungen sind ein Service des ESO Science Outreach Network (ESON), eines internationalen Netzwerks für astronomische Öffentlichkeitsarbeit, in dem Wissenschaftler und Wissenschaftskommunikatoren aus allen ESO-Mitgliedsländern (und einigen weiteren Staaten) vertreten sind. Deutscher Knoten des Netzwerks ist das Haus der Astronomie in Heidelberg.

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