Ganz anders als die EU verhält sich die ESA in Sachen Türkei: Sie unterzeichnete einen Kooperationsvertrag mit dem Land am Bosporus.
Ein Beitrag von Martin Ollrom. Quelle: ESA.
Am 15. Juli unterzeichneten Mr. Jean-Pol Poncelet von der ESA und Professor Nüket Yetis aus der Türkei einen Kooperationsvertrag. Besonders die Erforschung des äußeren Sonnensystems hat in diesen Vertrag einen besonderen Stellenwert. Dieser Vertrag bedeutet zwar noch keine Mitgliedschaft der Türkei, doch es ist ein erster wichtiger Schritt dorthin und in die richtige Richtung, da ja die ESA zurzeit jeden „Verbündeten“ braucht, den sie bekommen kann. Neben Missionen ins äußere Sonnensystem sollen auch Missionen zur Erderforschung, wie ENVISAT, forciert und gebaut werden. Dabei wird die Türkei nicht nur einige Geräte zusteuern, sie wird auch in manchen Fällen den Posten des Verantwortlichen stellen. Nebenbei werden Satelliten gestartet, die bessere Technologien testen sollen, wie zum Beispiel SMART-1 der ESA oder Deep Space 1 der NASA.
Kooperation wird nicht nur beim Austausch verschiedener Techniken und Geräte gezeigt, sondern auch mit dem Austausch verschiedener türkischer Techniker und Forscher. Dies wiederum ist eine richtig gute Chance für die türkischen Studenten, im Ausland bei der ESA zu arbeiten und so eine gutes Einkommen und eine gute Zukunft zu haben. Aber das ist nicht das erste Mal, dass sich die Türkei an einer ESA Mission beteiligt. Bestimmte Tätigkeiten wurden bereits bei der ERS und ENVISAT Mission an die türkischen Wissenschaftler übertragen. Der erste Satellit der europäisch-türkischen Allianz soll der Mikrosatellit Bilsat-1 sein. Der Vertrag beinhaltet fünf Jahre, kann jederzeit gekündigt – aber auch jederzeit verlängert werden. Wir hoffen auf eine lange und zufriedene Zusammenarbeit mit der Türkei – und das sich die EU ein Beispiel daran nimmt.