ESA: SuperVision Earth unterzeichnet InCubed-Vertrag

SuperVision Earth unterzeichnet als erstes deutsches Unternehmen InCubed-Vertrag. Eine Information der Europäischen Raumfahrtagentur (European Space Agency, ESA).

Quelle: ESA.

(Bild: Supervision)

Die Gewinner des Copernicus Hackathon 2018 gründeten noch im selben Jahr das deutsche Start-up SuperVision Earth. Seitdem hat das junge Unternehmen erheblich vom Copernicus Accelerator, dem Copernicus Incubator und den BIC-Programmen der ESA profitiert. Im Rahmen der neuesten InCubed-Aktivität wird nun SuperVision Space entwickelt – eine automatisierte, satellitenbasierte Erdbeobachtungslösung für das routinemäßige Monitoring von Pipelines.

Hochdruckpipelines mit einer Gesamtlänge von über 1 Million Kilometer durchziehen – oftmals unterirdisch – die Länder weltweit und versorgen Menschen und Unternehmen mit Gas und Energie. Diese Pipelines sind zahlreichen Risiken ausgesetzt, zu denen die Vegetation, Bodenbewegungen und Aktivitäten von Drittparteien gehören. Aktivitäten von Drittparteien, wie etwa Bau- oder Grabungsarbeiten in der Nähe von Pipelines, verursachen die meisten Zwischenfälle. Eine frühzeitige und effiziente Erkennung von Risiken ist daher notwendig, um Umweltbelastungen und -schäden, Erdgasexplosionen, Todesfälle und Kohlenstoffemissionen zu minimieren. Darüber hinaus könnte eine derartige Risikoidentifikation den Gasunternehmen Ausgaben in Millionenhöhe ersparen.

In diesem Zusammenhang hat SuperVision Earth die Anwendung SuperVision Space (SVS) entwickelt. SVS basiert auf einer geschützten KI-Software zum Analysieren von Satellitendaten sowie zum Erkennen von und regelmäßigen Berichten über unterschiedliche Risiken. Das InCubed-Programm der ESA wird SVS kofinanzieren, die Entwicklung unterstützen und die Risiken der Aktivität durch das Bereitstellen von technischem und programmatischem Support reduzieren. Als Teil des Programms wird SuperVision Earth auch Zugang zu potenziellen Investoren und Networking-Möglichkeiten durch spezielle Veranstaltungen und mögliche Vereinbarungen erhalten, die dieses Jahr geprüft werden.

Von links nach rechts: CEO Karsten Wiertz, CTO Sebastian Bussman und COO Jan Kolmas von Supervision Earth.
(Bild: Supervision)

Neben der Teilnahme am InCubed-Programm der ESA ist SuperVision Earth Partnerschaften mit den Energie- und Infrastrukturunternehmen Entega und Terranets eingegangen. Diese Partner haben bereits mehrere Pilotprojekte im Bereich der satellitenbasierten Pipeline-Überwachung durchgeführt.

Der InCubed-Vertrag wurde am 22. März 2021 unterzeichnet. Am selben Tag fand das Kick-Off-Meeting statt, an dem SuperVision Earth, Entega und Terranets sowie ESA-Vertreter*innen teilnahmen. Mitglieder der deutschen Delegation, die diese Aktivität unterstützt haben, waren ebenfalls anwesend, außerdem Vertreter*innen des deutschen Branchenverbands DVGW. Der Deutsche Verein des Gas- und Wasserfaches vertritt Unternehmen der Gas- und Wasserindustrie und unterstützt SuperVision Earth mit seiner Fachexpertise.

Nach der Unterzeichnung des InCubed-Vertrags sagte Jan Kolmas, COO und Mitgründer von SuperVision Earth: „Es ist eine große Ehre, als erstes deutsches Unternehmen einen Vertrag mit dem InCubed-Programm der ESA zu unterzeichnen. Diese Aktivität ist unerlässlich für die Mission von SuperVision Earth. Wir wollen die Gasinfrastruktur sicherer machen und dabei die Kohlenstoffemissionen reduzieren, Europas Wettbewerbsfähigkeit in den Bereichen Erdobservation und KI steigern sowie Hightech-Arbeitsplätze schaffen.“

Die satellitengestützte Überwachung ergänzt auf sinnvolle Weise bereits existierende Möglichkeiten, die Gasinfrastrukturbetreibern zur Verfügung stehen: Sie ist kostengünstig, liefert regelmäßig Daten und emittiert kein CO2. Die SVS-Anwendung von SuperVision Earth lädt Satellitenbilder von den Pipelinekorridoren der Anbieter weltweit herunter. Ein eingebettetes KI-Modell analysiert die Bilder, um potenzielle Bedrohungen zu erkennen. SVS sendet sodann Warnungen an die Ingenieurinnen und Ingenieure der Betreiber, die auf dieser Grundlage besser informiert sind und fundierte Entscheidungen treffen können. Dadurch lassen sich Bedrohungen abwenden, bevor sie sich zu umweltschädigenden und kostenverursachenden Katastrophenfällen wie Erdgasexplosionen entwickeln. Weitere Informationen zu SVS finden Sie hier.

Amanda Regan, InCubed-Programmmanagerin, fügte hinzu: „Die Aktivität bietet eine innovative Lösung zur Überwachung von Gas- und Energiepipelines. Dies ist der erste deutsche InCubed-Vertrag, der unterzeichnet wurde, und wir möchten SuperVision Earth und der deutschen Delegation herzlich danken. Das innovative Konzept wird der kommerziellen europäischen Erdobservationsbranche einen echten Mehrwert bringen.“

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