Die Wissenschaftler sind mit der Arbeit der Raumsonde Integral überaus zufrieden.
Ein Beitrag von Dominik Mayer. Quelle: ESA.
Integral, das Gammastrahlenobservatorium der Europäischen Weltraumorganisation (ESA), hat seine ersten Aufnahmen gemacht und seine ersten Messdaten erfaßt. Diese beweisen, dass Integral hervorragend arbeitet. Alle Projektbeteiligten sind mit seiner bisherigen Leistung äußerst zufrieden.
Der Wissenschaftsdirektor der ESA, Professor David Southwood, der kommissarische Projektwissenschaftler für Integral, Dr. Arvind Parmar, und die Hauptexperimentatoren stellen die ersten Bilder und bahnbrechenden Forschungsergebnisse von Integral auf einer Pressekonferenz vor, die am 18. Dezember in der ESA-Hauptverwaltung in Paris stattfindet.
Seit seinem Start am 17. Oktober haben die Bodenkontrolleure Integral in seine Einsatzbahn manövriert, seine Funkverbindungen einer eingehenden Prüfung unterzogen und sich vergewissert, daß das Observatorium ihren Steuerungsbefehlen gehorcht. Durch Beobachtung des berühmten Schwarzen Lochs Cygnus X-1 haben die Wissenschaftler außerdem die Einstellung der Instrumente optimiert. „Wir haben wunderschöne Gammastrahlenbilder und Spektren des Himmels gewonnen“, sagt Parmar. Spektren werden von Astronomen zur Analyse der Energie der von ihnen beobachteten Strahlung verwendet.
Die Ergebnisse von Integral dürften insofern etwas ganz Besonderes darstellen, als es bereits gelungen ist, eines der am schwersten zu erfassenden Ereignisse im Weltraum festzuhalten: einen Gammastrahlenausbruch. Bei diesen Ausbrüchen handelt es sich um gigantische Explosionen unterschiedlicher Dauer, die durchschnittlich zweimal pro Tag stattfinden. Die Wissenschaftler glauben, daß diese mysteriösen Explosionen durch kollabierende Sterne im sehr fernen Universum ausgelöst werden. Die faszinierenden Ergebnisse dieser Beobachtung, die Anlass zu verschiedenen Theorien geben, werden ebenfalls auf der Pressekonferenz vorgestellt.