ESA-Seminar in Zürich: Biotechnologie im Weltraum

Die ESA und das Schweizer Biotechnologiezentrum Biotesc laden zu einem Seminar über die Möglichkeiten der Forschung an Bord der Internationalen Raumstation am 6. November 2006 in den Technopark Zürich ein. Im Focus der Betrachtungen: die Biotechnologie. Der erste Schweizer im Weltraum, der ESA-Astronaut Claude Nicollier, wird dabei seinen reichen Erfahrungsschatz von vier Raumflügen einbringen.

Ein Beitrag von Ingo Froeschmann. Quelle: ESA.

Die Forschung im Weltraum unter den Bedingungen der Mikrogravitation hat den Wissenschaftlern einzigartige Möglichkeiten eröffnet. Sie können damit Fragen auf den Grund gehen, auf die sie auf der Erde unter den Bedingungen der Schwerkraft niemals eine Antwort finden würden. Die Ergebnisse dienen nicht nur der Grundlagenforschung, sie führen zu innovativen Applikationen und neuartigen Produkten in der Medizin, der Biotechnologie, der Pharmaindustrie oder der Lebensmittelindustrie.

ESA
Der wichtigste Beitrag der ESA zur ISS wird das Forschungslabor Columbus sein
(Bild: ESA)

Einladung an interessierte Unternehmen
Eine ideale Plattform für Langzeituntersuchungen in der Schwerelosigkeit ist die Internationale Raumstation ISS. Viele Forschungseinrichtungen und Unternehmen unterschätzen noch die ungeahnten Möglichkeiten auf der ISS, die nahezu Jedermann nutzen kann. Forschung auf der ISS ist keineswegs abgehoben: Das ist bodenständige irdische Forschung – in 350 Kilometern Höhe.

Frank M. Salzgeber, Leiter des Bereichs Commercial Development der Human Exploration Promotion Division der ESA, ist deshalb überzeugt, dass durch zielgruppengerechte Informationsveranstaltungen und Unterstützung bei der Vorbereitung von Experimenten der Kreis der interessierten Firmen rasch wachsen wird: „Wir bieten allen Firmen, die die außergewöhnlichen Umgebungsbedingungen im Weltraum für ihre Arbeit nutzen möchten, Unterstützung bei der Realisierung ihrer Aktivitäten an.“

Seminar zur biotechnologischen Forschung im Weltraum
Auf einem Seminar am 6. November 2006 im Technopark Zürich offeriert die ESA gemeinsam mit dem Schweizer Biotechnologiezentrum Biotesc die einmaligen Chancen biologischer Forschung im Weltraum und zeigt die Beteiligungsmöglichkeiten auf.

Biotesc (Biotechnology Space Support Center) ist das Schweizer „User Support Center“ für Experimente auf der ISS. Es fungiert gleichzeitig als „Facility Support Center“ für das Biolab an Bord der ISS. Ausgestattet mit Laboren unterstützt das Zentrum Wissenschaftler bei der Vorbereitung und Durchführung von ESA-Experimenten auf dem Gebiet der Biologie und Biotechnologie. Das Biolab, untergebracht in einem Geräteschrank, soll an Bord des europäischen Moduls Columbus 2007 zur Internationalen Raumstation befördert werden. Es enthält Einrichtungen für eine weitgehend automatisierte biologische Forschung in der Erdumlaufbahn.

ESA-Astronaut Claude Nicollier: Bericht über die Arbeit im Weltraum Experten der ESA, der Eidgenössischen Technischen Hochschule Zürich (ETH Zürich), des Schweizer Büros für Weltraumangelegenheiten (Swiss Space Office) sowie weiterer Unternehmen und Forschungseinrichtungen stellen in speziellen Vorträgen das Thema „Biotechnologie im Weltraum“ umfassend vor.

Über seine reichen Erfahrungen, die er bei der Arbeit unter den Bedingungen der Schwerelosigkeit gesammelt hat, berichtet der Schweizer ESA-Astronaut Claude Nicollier. Der erste und bislang einzige Schweizer Astronaut war bereits vier Mal im Weltraum. Die Teilnehmer des Seminars werden daher garantiert nicht nur ein realistisches Bild vom Leben an Bord einer Raumstation gewinnen können. Sie werden aus erster Hand wertvolle Hinweise zur Realisierung ihrer eigenen Experimente auf der ISS erhalten.

Anmeldung
Interessierte Unternehmen oder Personen können sich bei Biotesc online anmelden: hier. [Edit 2021: Seminar vorbei, Link gelöscht.]

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