ESA-Satellit Artemis half aus

Der ESA-Datenrelaissatellit Artemis übernahm während der Evakuierung des Johnson Space Center in Houston kurzzeitig die Notfall-Kommunikation mit dem ATV 1 „Jules Verne“.

Ein Beitrag von Günther Glatzel. Quelle: Space Travel.

Aufgrund des herannahenden Hurrikans Ike und der damit verbundenen Schließung des Kontrollzentrums in Houston durfte die ESA am 11. September die Kommunikation mit dem Automated Transfer Vehicle über den eigenen Relaissatelliten Artemis abwickeln. Dazu stimmten sich das ATV-Kontrollzentrum im französichen Toulouse und die Artemis-Überwachungszentrale im belgischen Redu kurzfristig ab. Während dieser Phase wurde ein Manöver vorbereitet, mit dem das ATV einem Stück Weltraumschrott ausweichen soll.
Artemis steht für Advanced Relay and TEchnology MISsion. Der europäisch-japanische Satellit wurde 2001 mit einer Ariane-5-Trägerrakete gestartet. Aufgrund eines Fehlers im Antrieb gelangte er aber zunächst nicht auf die vorgesehene geostationäre Bahn. Erst nach 18-monatigem Einsatz der an Bord befindlichen Ionentriebwerke, die eigentlich nur für kleine Positionsveränderungen vorgesehen waren, gelangte er schließlich doch in seine Zielnahn und leistet hier seit mehr als 5 Jahren gute Arbeit. Artemis verfügt über Systeme zur Kommunikation mit anderen, tief fliegenden Satelliten. Neben Funk (S- und Ka-Band) kam hier auch erstmals versuchsweise eine Laserverbindung mit den Satelliten Spot 4 (ESA) und Kirari (JAXA) zum Einsatz.

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