Das am Technik-Zentrum ESTEC der Europäischen Raumfahrtorganisation (ESA) angesiedelte Labor für Tests im Kontext mit der Entwicklung und dem Aufbau des europäischen Satellitennavigationssystems Galileo hat jüngst eine erhebliche Vergößerung erfahren.
Ein Beitrag von Thomas Weyrauch. Quelle: ESA.
Durch den gerade abgeschlossenen Ausbau hat die ESA das als Radio Navigation Laboratory bezeichnete Labor für die kommenden Anforderungen, die sich im Rahmen des Aufbaus des Satellitennavigationssystem Galileo ergeben, ertüchtigt. Das Labor, das Teil des Technikzentrums ESTEC in Noordwijk in den Niederlanden ist, wurde in seiner Größe fast verdoppelt.
Die offizielle Einweihung des ausgebauten Labors erfolgte am 2. Juli 2012. Ein wichtiger Bestandteil des Labors ist eine PRS Laboratory genannte Einrichtung. Sie dient entsprechend ihrer Bezeichnung der Untersuchung der genauesten und sichersten Navigationssignale, die das Satellitennavigationssystem in Form des Galileo Public Regulated Service (PRS) öffentlichen Institutionen wie Feuerwehr, Polizei und Zivilschutz künftig liefern soll.
Angefangen hat die Unterstüzung der Entwicklung von Satellitennavigationssystemen am ESETC an einem einzelnen kleinen Tisch in einer Raumecke. Jetzt steht für diese Aufgabe eine eigene, gut ausgerüstete Einrichtung zur Verfügung. Das PRS Laboratory speziell ist dabei eine physikalisch und virtuell von den übrigen ESTEC-Einrichtungen völlig unabhängig angelegte Installation. Auf diese Weise wird man den Sicherheitsanforderungen bei der Arbeit mit den Navigationssignalen für den Galileo Public Regulated Service gerecht.
Im PRS Laboratory will man demnächst Prototypen von Empfängern für die Signale des Galileo Public Regulated Service testen, beim Erreichen einer sehr hohen Genauigkeit des PRS-Signals helfen und Techniken zur Unterdrückung absichtlicher Störungen und unautorisierter Eingriffe untersuchen.
Unter den vielen verschiedenen Anwendungen von Satellitennavigation, die ausserdem im Radio Navigation Laboratory getestet werden, befindet sich aktuell eine PARIS für Passive Reflectometry and Interferometry System genannte Mission, in deren Rahmen vorgesehen ist, reflektierte Signale von Navigationssatelliten zur Beobachtung von Stürmen über den Weltmeeren und von Tsunamis zu verwenden.
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