Neue Technologien aus Europa werden ab dem nächsten Frühjahr Raumfahrzeuge revolutionieren.
Ein Beitrag von Karl Urban. Quelle: ESA.
Um zu navigieren, nutzen moderne Satelliten immernoch sehr ähnliche Werkzeuge wie die Segler in früheren Zeiten auf den Weltmeeren: Die Sterne. Bald sind die Raumfahrzeuge sogar dazu in der Lage, ihre Position und die Regulierung des richtigen Kurses völlig autonom und ohne die heute noch notwendige Hilfe von Experten auf der Erde berechnen. Eine neue Spezial-Software der ESA wird zu diesem Zweck mit der Raumsonde Smart-1 im Frühling 2003 installiert und getestet.
Die ersten Segler benutzten die Sterne als Referenzpunkte, um herauszufinden, in welche Richtung der Zielhafen liegt. Auch Raumfahrzeuge benutzen ein Instrument, das das Beibehalten ihrer Orientierung im Raum garantiert, indem es verschiedene Sterne als Referenzpunkte benutzt. Der Ort der Sonde im All wird heute mithilfe von Radiosignalen bewerkstelligt, die zwischen ihm und der Erde ausgetauscht werden. Experten werten all diese Daten auf dem Boden aus. Erst danach können sie sagen, welche Kurs- oder Lagekorrekturen notwendig sind. All dies könnte sich aber mit der neuen Technologie auf der Mission von Smart-1 ändern.
Es ist mehr als ein „intelligentes“ System“, das es dem Raumfahrzeug erlaubt, sich völlig autonom zu orientieren. Die Daten stammen zudem von einer neuen Generation von Instrumenten mit dem Namen star mappers, die Sternengruppen zur Orientierung anvisieren. Die Daten werden dabei noch an Bord mit einer Karte des Sternenhimmels verglichen.
Die wirkliche Revolutlion an Bord heißt jedoch OBAN, ebenso eine neue Technologie, die mit Smart-1 getestet werden soll. Sie erlaubt die völlig von Bodenstationen autonome Orientierung. Sie ist zudem ein wichtiger Schritt vorwärts in Richtung von vollständig selbst-kontrollierten Raumfahrzeugen.