ESA hat Vorsitz in internationalem Sonnenforschungsprogramm

Die ESA hat den ersten Vorsitz im „International Living With A Star“-Programm (ILWS), welches Auswirkungen von Veränderungen in der Sonne auf unsere Erde und andere Planeten erforschen soll.

Ein Beitrag von Raphael Kallensee. Quelle: ESA.

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Teilchen, die aus der Korona der Sonne kommen, können in Richtung Erde geschleudert werden.
(Bild: ESA)

Das Programm selbst will sich in der Forschung auf die Aspekte konzentrieren, die Sonne und Erde betreffen und die Menschheit sowie die Gesellschaft betreffen.
Die Sonne ist ein sehr variabler Stern. Die abgegebene Strahlung ändert sich ständig, vor allem in Wellenlängen, die wir Menschen nicht sehen, wie beispielsweise UV-Licht. Außerdem schleudert die Sonne Partikel von sich weg, die weitläufig als Sonnenwind bezeichnet werden. Diese Sonnenwinde beeinflussen das Magnetfeld der Erde, können die Funktion von Kommunikationssatelliten beeinträchtigen, Kraftwerke auf der Erde behindern sowie auf Passagiere in Flugzeugen einwirken.
Selbst kleine Veränderungen in der Menge der abgegebenen Strahlung der Sonne sowie der Sonnenwinde können Klimaveränderungen begünstigen. Deshalb ist es wichtig, mehr über dieses Phänomen zu wissen.
Auch Hermann Opgenoorth, neuer Leiter der Forschungsabteilung Sonne-Erde der ESA und Leiter des ILWS-Programms, ist von der Notwendigkeit des Programms überzeugt. „Es besteht ein klarer Bedarf, die Sonne und ihre Interaktion mit der Erde zu untersuchen. Diese Aufgabe ist für eine Weltraumbehörde allein zu groß.“ Das Programm ist hingegen nicht ganz neu. Im Prinzip stellt das ILWS eine Neuauflage des „International Solar Terrestrial Physics“-Programms (ISTP) dar, welches nun aber mit mehr Partnern fortgeführt wird. Dabei sind die Raumfahrtbehörden „National Aeronautics and Space Administration“ (NASA), die „European Space Agency“ (ESA), Japans „Institute for Space and Astronautical Science“ (ISAS), die Russische „Aviation and Space Agency“ (Rosaviacosmos) und die „Canadian Space Agency“ (CSA).
In diesem Jahr sollen noch einige Missionen starten, das Programm soll etwa über eine Dauer von zehn Jahren geführt werden.

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