ESA: Europa strebt zum Mond

Begeisterte Zustimmung erhielt heute ein ehrgeiziges Ziel für die europäische Raumfahrt, das in Wien im Rahmen einer europaweiten Veranstaltung von Politikern, Spitzenbeamten, Wirtschaftsführern und unabhängigen Experten vorgestellt wurde. Eine Pressemitteilung der Europäischen Weltraumorganisation (ESA).

Quelle: ESA 2. Juni 2023.

2. Juni 2023 – Die Delegierten tauschten sich heute über die immense internationale, wirtschaftliche und gesellschaftliche Bedeutung der Raumfahrt für Europa aus und darüber, wie diese die Zukunft mitgestalten wird.

Österreichs Bundeskanzler Karl Nehammer sagte dazu: „Weltraumtechnologien sind Schlüsseltechnologien für unsere Zukunft. Weltraumwissenschaft und -technologie werden auch künftig eine wichtige Rolle einnehmen. Die ESA erfüllt viel mehr als nur eine strategische Aufgabe, es geht vor allem um Innovation und Technologieführerschaft und somit letztlich auch um den Standort Europa und Österreich.“

ESA-Generaldirektor Josef Aschbacher kommentierte: „Der Weltraum bietet Europa immense Möglichkeiten. Europa ist bereits führend in den Bereichen Erdbeobachtung, Klimaüberwachung, Navigation und Weltraumwissenschaft. Darüber hinaus hat die Exploration des Weltraums durch Menschen und Roboter in den meisten Raumfahrtnationen in letzter Zeit einen rasanten Aufschwung erlebt.

„Europa kann es sich nicht leisten, den Anschluss zu verlieren. Bereits drei Länder haben Astronauten in den Weltraum geschickt: die USA, Russland und China. Indien wird sich in Kürze einreihen. Um seine technologische Führungsrolle zu behalten, geopolitische Chancen zu nutzen, kommende wirtschaftliche Möglichkeiten zu ergreifen und Top-Talente anzuziehen, muss Europa jetzt handeln und seinen eigenständigen Zugang zum Weltraum schaffen. Dies ist nicht nur wichtig, um Europas Autonomie zu erhöhen, sondern auch um seine Rolle als Partner für internationale Zusammenarbeiten zu festigen.“

Europa sollte eine unabhängige europäische Präsenz in der Erdumlaufbahn, der Mondumlaufbahn, auf dem Mond und darüber hinaus aufbauen, so die Empfehlungen von „Revolution Space: Europe’s Mission for Space Exploration“ – Revolution Weltraum: Europas Mission zur Exploration des Alls, die kürzlich von einem Gremium unabhängiger Experten erstellt wurde. Deren Mitglieder nahmen ebenfalls an der Veranstaltung teil.

Auf internationaler Ebene sind bis 2030 mehr als 100 Mondmissionen geplant.

Die Möglichkeit, europäische Astronauten mit einem europäischen Raumschiff in den erdnahen Orbit oder zum Mond zu schicken und dabei Astronauten von anderen Kontinenten an Bord zu haben, wird Europa in die Lage versetzen, auf Augenhöhe mit anderen großen Raumfahrtmächten zu agieren, führte Therese Niss aus, österreichische Politikerin, Unternehmerin und Mitglied des unabhängigen Beratergremiums.

Das Gremium forderte die ESA auf, die Umgestaltung und Belebung der europäischen Raumfahrtindustrie voranzutreiben, und gab dazu die folgenden Handlungsempfehlungen: Ermitteln des wirtschaftlichen Impacts, Entwickeln von Szenarien für einen unabhängigen und nachhaltigen europäischen Zugang zum erdnahen Orbit nach dem Ende der Internationalen Raumstation im Jahr 2030, Mondlandung in spätestens 10 Jahren und Planung visionärer und umwälzender europäischer Vorzeigeprojekte im Weltraum für die 2030er Jahre und darüber hinaus.

Die ESA arbeitet nun an der Verwirklichung dieser ehrgeizigen Vision und wird dem Rat ihre Pläne anlässlich des Space Summits der Weltraumminister der ESA-Mitgliedsstaaten am 6. und 7. November 2023 in Sevilla (Spanien) vorstellen.

Über die Europäische Weltraumorganisation
Die Europäische Weltraumorganisation (ESA) ist das Tor Europas zum Weltraum.

Sie ist eine 1975 gegründete zwischenstaatliche Organisation, deren Aufgabe darin besteht, europäische Raumfahrtkapazitäten zu entwickeln und sicherzustellen, dass die Investitionen in die Raumfahrt den Bürger:innen in Europa und weltweit zugutekommen.

Die ESA hat 22 Mitgliedstaaten: Österreich, Belgien, Tschechische Republik, Dänemark, Estland, Finnland, Frankreich, Deutschland, Griechenland, Ungarn, Irland, Italien, Luxemburg, die Niederlande, Norwegen, Polen, Portugal, Rumänien, Spanien, Schweden, die Schweiz und das Vereinigte Königreich. Lettland, Litauen, die Slowakei und Slowenien sind assoziierte Mitglieder.

Die ESA hat eine formelle Zusammenarbeit mit vier Mitgliedstaaten der EU aufgebaut. Auch Kanada nimmt im Rahmen eines Kooperationsabkommens an bestimmten ESA-Programmen teil.

Dank der Koordination der Finanzressourcen und Kompetenzen ihrer Mitgliedstaaten kann die ESA Programme und Tätigkeiten durchführen, die weit über die Möglichk.eiten eines einzelnen europäischen Landes hinausgehen. Des Weiteren arbeitet sie bei der Verwirklichung der Programme Galileo und Copernicus eng mit der EU und bei der Entwicklung von Meteorologiemissionen eng mit Eumetsat zusammen.

Mehr über die ESA erfahren Sie unter www.esa.int.

Diskutieren Sie mit im Raumcon-Forum:

Nach oben scrollen