Die erfolgreiche Landung auf einem Kometen durch Rosettas Lander Philae gilt als eines der Highlights des vergangenen Raumfahrtjahres. Nun erwägt die ESA die Verlängerung der Rosetta-Mission, wie verschiedene Medien berichteten.
Ein Beitrag von Roman van Genabith. Quelle: ESA.
Mit der ersten Landung auf einem Kometen betrat die Europäische Raumfahrtagentur ESA vergangenes Jahr Neuland, Raumfahrer.net berichtete. Auch wenn der Lander inzwischen – wie ESA-Ingenieure hoffen lediglich zeitweilig – mangels Sonnenenergie verstummt ist, gilt die Landung von Philae auf 67P/Tschurjumow-Gerasimenko als großer raumfahrttechnischer Erfolg.
Experten der ESA hoffen für den Zeitraum von Mai bis Juni 2015 auf ein mögliches, jedoch kurzzeitiges Wiedererwachen von Philae. Dieses ist u.A. davon abhängig, wie sehr das Minilabor im Schatten steht. Auch die zu erwartende Performance für den Fall eines erneuten Kontakts lässt sich nicht einschätzen.
Anders als der Lander ist Rosetta weiterhin aktiv und befindet sich in einem Zustand, der eine Missionsverlängerung um 12 Monate möglich machen könnte, wie der ESA-Direktor für Bemannte Raumfahrt und Missionsbetrieb Thomas Reiter am 21. Januar 2015 anlässlich der Präsentation der Rosetta-Missionsplanung für 2015 im Satellitenkontrollzentrum ESOC in Darmstadt mitteilte. Die ursprünglich bis Ende diesen Jahres geplante Mission würde somit bis Ende 2016 fortgeführt.
Die endgültige Entscheidung darüber soll im Juni 2015 fallen und wird laut Reiter sowohl vom Zustand der Sonde, der Qualität der bis dahin gewonnenen Erkenntnisse, sowie vom chronisch knappen Budget der europäischen Raumfahrt abhängig sein. Angesichts der Leuchtturmwirkung der Kometenerkundungsmission kann allerdings vermutet werden, dass die ESA Rosetta so lange wie möglich zu betreiben bestrebt ist.
Unabhängig vom weiteren Ausgang der Mission hob Reiter hervor, wie erfolgreich die Rosetta-Mission mit ihrer langen, zehnjährigen Anreise bereits bis heute war. „Wir sind mächtig stolz, dass wir das geschafft haben!“