ESA: Entschließung zu Einsatz von Ariane 6 und Vega C sowie Zukunft des Raumtransports

ESA-Rat nimmt Entschließung über den Einsatz der Ariane 6 und der Vega C und die Zukunft des Raumtransports an. Die ESA-Mitgliedstaaten haben sich auf die Rahmenbedingungen für Europas bevorstehenden Einsatz der Ariane 6 und der Vega C geeinigt und fordern die ESA auf, einen Fahrplan für neue und innovative Raumtransportlösungen für das nächste Jahrzehnt sowie einen Rahmen für damit verbundene kurze Demonstrationszyklen vorzuschlagen. Eine Pressemitteilung der Europäischen Weltraumorganisation (ESA).

Quelle: ESA.

Künstlerische Darstellung der europäischen Trägerraketen. (Bild: ESA / D. Ducros)

3. September 2021 – Die Entschließung, auf die sich die ESA-Mitgliedstaaten Mitte August geeinigt haben, schafft die Voraussetzungen für die ersten drei Jahre des stabilisierten Einsatzes der neuen europäischen Trägerraketen Ariane 6 und Vega C vom europäischen Raumflughafen in Französisch-Guayana aus.

Aufgrund der Startbedürfnisse der europäischen Institutionen und in Anbetracht der unbeständigen Lage auf dem weltweiten Markt für Startdienste haben die Mitgliedstaaten eine stabile Grundlage für den Einsatz dieser neuen Trägerraketen vereinbart, um Europa in den kommenden Jahren einen garantierten Zugang zum Weltraum zu ermöglichen.

Das überarbeitete Modell für den stabilisierten Einsatz basiert auf einer Nachfrage nach institutionellen europäischen Startdiensten im Umfang von durchschnittlich vier Ariane 6-Trägern (drei Ariane 62 mit zwei Zusatzraketen und eine Ariane 64 mit vier Zusatzraketen oder zwei Positionen bei einem Doppelnutzlaststart mit der Ariane 64) und zwei Vega C-Trägern pro Jahr. Die Preisbedingungen für die entsprechenden Standardstartdienste wurden ebenfalls vereinbart.

Durch die Möglichkeit, entweder zusätzliche institutionelle Starts anzubieten oder eine höhere kommerzielle Nachfrage zu bedienen, haben die Mitgliedstaaten ferner eine Grundlage für die Aufrechterhaltung strategischer industrieller Ressourcen geschaffen. Entsprechende finanzielle Entscheidungen der Mitgliedstaaten sind für die Ratstagung auf Ministerebene Ende 2022 vorgesehen. Die institutionellen europäischen Startdienstkunden werden sich außerdem verpflichten müssen, ihre Starts mit von der ESA entwickelten Trägerraketen durchzuführen.

Darüber hinaus hat der ESA-Rat den Generaldirektor der ESA beauftragt, mit der Europäischen Union eine Initiative für europäische Flugtickets zu vereinbaren, um regelmäßig Missionen mit einem Gewicht von weniger als 200 kg in der Umlaufbahn mit Startdiensten nachzuweisen und zu validieren, die in einem wettbewerbsorientierten Umfeld ausgewählt werden sollen.

Im Zuge der Vorbereitung der Zukunft haben die ESA-Mitgliedstaaten die ESA weiterhin beauftragt, die für das nächste Jahrzehnt erforderliche nächste Generation europäischer Raumtransportlösungen vorzuschlagen. Zu diesem Zweck ist die ESA aufgefordert, einen Rahmen für kurzzyklische Demonstrationen solcher Raumtransportlösungen zu schaffen, der auf der kommenden Ratstagung auf Ministerebene genehmigt werden soll. Die Vorbereitungen laufen bereits, unter anderem über die ESA-Initiative für neue europäische Raumtransportlösungen (New European Space Transportation Solutions (NESTS)), in deren Rahmen erste Studien durchgeführt werden.

„In Anbetracht des sich ständig wandelnden Raumtransportmarktes gewährleisten die vereinbarten Rahmenbedingungen eine stabile Referenz für den erfolgreichen Einsatz der Ariane 6 und der Vega C, um den Bedürfnissen europäischer Institutionen und des kommerziellen Marktes gerecht zu werden.

Gleichzeitig haben die Mitgliedstaaten der ESA den wichtigen Auftrag erteilt, einen Fahrplan für neue und innovative europäische Raumtransportlösungen für das nächste Jahrzehnt und darüber hinaus vorzuschlagen. Ferner werden wir uns gemeinsam mit der Europäischen Union dafür einsetzen, dass regelmäßig kleine Missionen mit flugerprobten europäischen Trägerraketen gestartet werden können, die in einem wettbewerbsorientierten Umfeld ausgewählt werden“, erklärte Daniel Neuenschwander, der ESA-Direktor für Raumtransport.

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