ESA: CRISTAL wird Polarregionen überwachen

Vertrag unterzeichnet: Neue Mission „CRISTAL“ wird Polarregionen überwachen. Eine Pressemitteilung der Europäischen Raumfahrtagentur (European Space Agency, ESA).

Quelle: ESA.

CRISTAL über der Erde – Illustration.
(Bild: Airbus)

Die Überwachung der Kryosphäre ist unerlässlich, um Klimavariabilität und -veränderungen vollständig zu bewerten, vorherzusagen und sich an sie anzupassen. Angesichts der Bedeutung dieses fragilen Umweltbestandteils unserer Erde, hat die ESA heute zusammen mit Airbus Defence and Space und Thales Alenia Space einen Vertrag zur Entwicklung der Copernicus-Mission CRISTAL unterzeichnet, was für Copernicus Polar Ice and Snow Topography Altimeter steht.

Die CRISTAL-Mission, deren Start für 2027 geplant ist, wird erstmals im Rahmen einer Polarmission einen Zweifrequenz-Radarhöhenmesser und ein Mikrowellen-Radiometer mitführen, mit denen sich die Meereisdicke, die darüber liegende Schneehöhe und die Höhe der Eisdecke messen und überwachen lassen können.

Diese Daten werden die maritimen Aktivitäten in den Polarmeerregionen maßgeblich unterstützen und zu einem besseren Verständnis der Klimaprozesse beitragen. CRISTAL wird zudem Anwendungen im Zusammenhang mit Küsten- und Binnengewässern bestärken und Beobachtungen der Ozeantopografie liefern.

Die Mission wird langfristig die Kontinuität der Aufzeichnungen über Eishöhen und die topografischen Veränderungen sicherstellen und damit an frühere ESA-Missionen wie zum Beispiel den Earth Explorer CryoSat anknüpfen.

Mit einem abgeschlossenen Vertrag im Wert von 300 Millionen Euro wurde Airbus Defence and Space für die Entwicklung und den Bau der neuen CRISTAL-Mission beauftragt, während Thales Alenia Space als Hauptauftragnehmer für die Entwicklung des interferometrischen Radarhöhenmessers für Eis und Schnee (IRIS) verantwortlich sein wird.

Der ESA-Direktor für Erdbeobachtungsprogramme, Josef Aschbacher, dazu: „Ich freue mich sehr über die Vertragsunterzeichnung, damit wir die Entwicklung dieser entscheidenden Mission fortsetzen können. Sie wird bei der Überwachung von Klimaindikatoren einschließlich der Veränderung des arktischen Meereises und des Abschmelzens von Eisschild und Eiskappe von entscheidender Bedeutung sein“.

Nach der Copernicus-Mission zur Überwachung des Kohlenstoffdioxidausstoßes (CO2M) Ende Juli ist dies der zweite Vertrag der sechs neuen hochprioritären Kandidaten-Missionen Europas, der unterzeichnet wird. CRISTAL ist Teil der geplanten Erweiterung des Copernicus-Weltraumprogramms der ESA in Partnerschaft mit der Europäischen Kommission.

Das europäische Flaggschiffprogramm Copernicus stellt Erdbeobachtungs- und In-situ-Daten sowie eine breite Palette von Diensten bereit – beispielsweise für die Beobachtung und den Schutz der Umwelt, für die Klimaüberwachung, aber auch für die Bewertung von Naturkatastrophen, um so insgesamt die Lebensqualität der europäischen Bürgerinnen und Bürger zu verbessern.

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