Der ESA-Astronautin Claudie Haignéré wurde in der neuen französischen Regierung das Amt der Ministerin für Forschung und neue Technologien übertragen.
Ein Beitrag von Karl Urban. Quelle: ESA.
Claudie Haignéré, 45, wurde nach einem brillanten Medizinstudium der Fachrichtung Rheumatologie und Promotion in Neurowissenschaften 1985 von der französischen Raumfahrtagentur CNES als Astronautenanwärterin ausgewählt. Sie spielte bei der Entwicklung wissenschaftlicher Anwendungen der bemannten Raumfahrt und bei der Förderung wissenschaftlicher Beziehungen mit Rußland eine bedeutende Rolle. Sie ist ständiges Mitglied der Französischen Akademie der Technik und erhielt die Auszeichnungen „Officier de la Légion d’Honneur“ und „Chevalier de l’Ordre National du Mérite“.
1999 trat sie in das Astronautenkorps der Europäischen Weltraumorganisation ein. Sie nahm an zwei Raumflugmissionen mit den Russen – Cassiopée im August 1996 und Andromède im Oktober 2001 – teil und ist die erste Frau, die sich als Rückflugkommandantin der dreisitzigen Sojus-Wiedereintrittskapsel qualifizierte (Juli 1999), und die erste Europäerin, die der Internationalen Raumstation einen Besuch abgestattet hat (Oktober 2001). ESA-Generaldirektor Antonio Rodotà gab seiner Freude über diese Ernennung mit folgenden Worten Ausdruck: „In der Zeit, in der sie unserer „Raumfahrtwelt“ angehörte, hat Claudie Haignéré ihre wirklich herausragende Befähigung als Wissenschaftlerin und Astronautin unter Beweis gestellt. Diese Ernennung ehrt die Europäische Weltraumorganisation und verleiht Frau Haignéré eine für die künftige Gestaltung der europäischen Wissenschaft und Technologie maßgebliche Stellung. Für ihre neuen Aufgaben wünsche ich ihr von Herzen alles Gute.“