Der US-amerikanische Senat hat in letzter Minute der vom Weißen Haus beantrageten Budgeterhöhung für die NASA doch noch zugestimmt.
Autor: Gero Schmidt
Am 4. März hatte es noch so ausgesehen, als wenn die vorgeschlagene Anhebung des NASA-Budgets um 800 Millionen US-Dollar (eine Steigerung um 5,6 Prozent im Vergleich zum Vorjahr) für das Jahr 2005 bereits an der ersten Hürde scheitern würde, der Abstimmung im Senat.
Nach der am 4. März angenommenen Resolution wären davon 600 Millionen Dollar gestrichen worden, was dazu geführt hätte, dass die neue Raumfahrt-Initaitive der Bush Regierung bereits im ersten Jahr eine empfindliche Niederlage hätte einstecken müssen. In der Resolution heißt es zwar, die Finanzierung ab 2006 sei gesichert, der Start der Initiative würde also gewissermaßen nur um ein Jahr verschoben, doch solche Absichtserklärungen sind wohl mit Vorsicht zu genießen. Schließlich gibt es nichts, was den Senat im nächsten Jahr davon abhalten könnte, dasselbe Spielchen nochmal zu spielen und die NASA wieder auf das nächste Jahr zu vertrösten.
Nicht nur würde sich der Zeitplan für die geplante Rückkehr zum Mond und für bemannte Flüge zum Mars so immer weiter nach hinten verschieben, sondern die Initiative würde wohl auch an Glaubwürdigkeit verlieren und schließlich ganz aufgegeben werden, wie es schon eimal mit der Space Exploration Initiative von Bush Sr. geschehen ist.
Die geplanten Budgetkürzungen in der Resolution wurden jedoch durch ein so genanntes Amendment rückgängig gemacht. Es wurde kurz vor der Abstimmung am 12. März eingebracht und die so veränderte Resolution wurde angenommen. Im Klartext: Der Senat hat letztlich für die Budgeterhöhung gestimmt. Einer der für das Amendment verantwortlichen Senatoren rief O’Keefe nach der Abstimmug an und beschrieb dessen Reaktion als vorsichtig optimistisch. O’Keefe hätte betont, wie wichtig es sei, dass sie [die NASA] diese erste Runde gewännen.
Entscheidend ist jetzt, wie sich die Abgeordneten des Repräsentantenhaus, der zweiten Kammer des US Kongresses, verhalten. Sie müssen eine eigene Haushalts-Resolution ausarbeiten und diese dann mit der bereits beschlossenen des Senats abgleichen bis am Ende dieses langwierigen Prozesses alle Unterschiede zwischen den beiden Resolutionen eliminiert sind.
Wenn sich im Repräsentantenhaus also keine ausreichende Untestützung für die neue Raumfahrtinitative findet bzw. für die dafür notwendigen Ausgabensteigerungen, könnte das dazu führen, dass es die erhoffte Budgeterhöhung für die NASA doch nicht in die gemeisamen Resolution von Repräsentantenhaus und Senat schafft.
Für die nächsten Monate bleibt es also spannend; allerdings haben sich die Chancen, den beantragten NASA-Haushalt in den kommenden Monaten ohne größere Kürzungen durch den Kongress zu bringen, durch die positive Entwicklung im Senat erhöht.
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