Erfolgreicher Beginn der Mission STS-111: Am Freitag, den 7. Juni 2002 startete von Cape Canaveral der US-Raumtransporter zur Internationalen Raumstation. An Bord befindet sich, verstaut im Logistikmodul MPLM-Leonardo, der von der ESA entwickelte Handschuhkasten für Schwerelosigkeitsforschung (MSG).
Ein Beitrag von meiklampmann. Quelle: ESA.
Der Direktor der ESA für bemannte Raumfahrt und Schwerelosigkeit, Jörg Feustel-Blüechl, begrüßte den Start des MSG mit folgenden Worten: „Der MSG ist die erste in Europa entwickelte Forschungseinrichtung, die zur ISS befördert wird. Er hat als erste Einrichtung das Verifizierungsprogramm für diese Nutzlastkategorie durchlaufen und setzt damit den Maßstab für die Entwicklung künftiger ISS-Nutzlasten“.
Mit dem MSG werden die Astronauten an Bord der ISS eine breite Palette von Werkstofforschungs-, Verbrennungs-, fluid- und biotechnischen Experimenten bei Schwerelosigkeit durchführen können. Der MSG kann ferner für kleinere Reparaturen und Wartungsarbeiten verwendet werden, die geregelte Umgebungsbedingungen erfordern.
Der MSG bietet eine Vielfalt innovativer Bedienungsmöglichkeiten vom manuellen Betrieb durch Astronauten über die Steuerung durch Laptop bis zur vollautomatischen Fernsteuerung von der Erde („Telescience“). Vorgesehen ist zu diesem Zweck eine ständige Datenverbindung mit mehreren Bodenstationen. Der MSG wird im US-Labormodul „Destiny“ untergebracht und soll zehn Jahre in Betrieb bleiben.
Die ESA beabsichtigt, die Einrichtung für europäische Experimente zu nutzen. Die erste Gelegenheit dazu bekommt ein ESA-Astronaut im Oktober: Bei seinem Sojus-„Taxiflug“ wird der Belgier Frank De Winne im MSG ein Protein- und ein Zeolithkristallzüchtungs-, ein Verbrennungs- und ein fluidwissenschaftliches Experiment durchführen.