Eine neue Untersuchung eines NASA-Forschungsteams prognostiziert eine deutliche Temperaturzunahme an den südlichen Polarzonen.
Autor: Christian Ibetsberger
Wahrend die letzten dreißig Jahre die Antarktis eher kühl war, schein ein Trendwechsel bevor zu stehen. Ein Computermodel verdeutlichte, dass es in den kommenden fünfzig Jahren einen deutlichen Temperaturanstieg am Südpol geben wird.
Drew Shindell und Gavin Schmidt vom NASA’s Goddard Institute of Space Studies (GISS)in New York fanden heraus, dass Treibhausgase und dünnere Ozonschichten über dem Südpol Indikatoren für die dort herrschende niedrige Temperatur sind. Dieses Wechselspiel zwischen Treibhausgasen und Ozonschichten in der Stratosphäre wird auch Southern Annular Mode (SAM) genannt. Dieser Zyklus isoliert die kalte Luft über dem Südpol.
Es wird vermutet, dass sich in den kommenden Jahrzehnten die Ozonschichten wieder erholen werden und sich der Southern Annular Mode in eine Erwärmungsphase umändert. Shindell brachte es auf einen Punkt: „Die globale Erwärmung wird unsere Zukunft dominieren.“
Der SAM ähnelt seinem nördlichen Nachbarn dem Nordpol. Auf dem Nordpol ist der Northern Annular Mode beherrschend. Shindell und Schmidt benutzten das NASA GISS Klima Model um bei den drei Versuchen je drei verschieden Testreihen zu erstellen. Die Testszenarien beinhalteten das Zusammenspiel und die Einwirkung von Treibhausgasen und dem Ozon auf das SAM. Auch das Zusammenspiel zwischen den Ozeanen und der Atmosphäre wurde berücksichtigt. Jeder Testlauf begann 1945 und endete 2055. Die Werte des steigenden Treibhausgases basieren auf Beobachtungen des Intergovernmental Panel on Climate Change ab dem Jahr 1999. Als Grundwerte für die Veränderung des stratosphärischen Ozons nahm man jene der früheren NASA GISS Modelle, die sich bis Dato als sehr zuverlässig erwiesen.
Shindell:“Die größte Langzeit-Bedrohung der globalen Erwärmung geht von den schmelzenden Eismassen aus. Wenn sich die Antarktis wirklich so stark erwärmt, dann sollten wir uns überlegen was wir gegen den steigenden Meeresspiegel tun werden.“ Aufgrund der bisherigen Erderwärmung in der Arktis, sind bereits Eiswände in der Größe von Rhode Island (1953 km²) in den Ozean gestürzt.