ERNST – ein kleiner Satellit mit großen Fähigkeiten

Erster Kleinsatellit der Fraunhofer-Gesellschaft kurz vor dem Start in den Orbit. Eine Pressemitteilung des Fraunhofer-Instituts für Kurzzeitdynamik, Ernst-Mach-Institut, EMI.

Quelle: Fraunhofer-Institut für Kurzzeitdynamik, Ernst-Mach-Institut, EMI, 28. Juni 2024.

ERNST im Weltraum - künstlerische Darstellung. (Bild: Fraunhofer EMI)
ERNST im Weltraum – künstlerische Darstellung. (Bild: Fraunhofer EMI)

28. Juni 2024 – Der kleine ERNST steht vor dem Beginn seiner großen Reise. Der Kleinsatellit wurde am Fraunhofer EMI in Freiburg entwickelt und vom Bundesverteidigungsministerium gefördert. Mit einer Infrarotkamera wird ERNST die Erde beobachten, um den Start von Raketen zu detektieren und deren Bahnen nachzuverfolgen.

ERNST-Qualifikationsmodell (ohne Außenplatten und Kabel). (Bild: Fraunhofer EMI)
ERNST-Qualifikationsmodell (ohne Außenplatten und Kabel). (Bild: Fraunhofer EMI)

Die frühzeitige Erkennung solcher Gefahren ist essenziell für eine erfolgreiche Luftverteidigung und ERNST soll diese in Europa bislang nicht vorhandener Fähigkeiten im Orbit demonstrieren.

ERNST ist der erste Nanosatellit der Fraunhofer-Gesellschaft. An seiner Entwicklung waren auch das Fraunhofer-Institut für Optronik, Systemtechnik und Bildauswertung IOSB und das das Fraunhofer-Institut für Naturwissenschaftlich-Technische Trendanalysen INT beteiligt.

Kryogekühlte Infrarothauptnutzlast des Nanosatelliten ERNST. (Bild: Fraunhofer EMI)
Kryogekühlte Infrarothauptnutzlast des Nanosatelliten ERNST. (Bild: Fraunhofer EMI)

Kleinsatelliten im New Space
Was zunächst als Nischenanwendungen von Funkamateuren und Universitäten begann, entwickelte sich zu einem eigenen Markt im derzeit stattfinden Umbruch der Raumfahrtindustrie, der als „New Space“ propagiert wird. Kleinsatelliten stehen exemplarisch für New Space mit einem »schneller, günstiger, besser«-Anspruch und einer höheren Risikobereitschaft.

ERNST demonstriert während seiner Mission neue Technologien für Kleinsatelliten. Neben der kryogekühlten Infrarotkamera kommt ein Strahlungsdetektor zum Einsatz, der die Auswirkungen der Weltraumumgebung auf modernste Elektronik untersucht. Weitere Designhighlights von ERNST sind 3D-gedruckte Strukturelemente sowie ein entfaltbares Bremssegel, das durch ein schnelles Wiedereintreten nach absolvierter Mission eine nachhaltige Orbitnutzung gewährleistet.

ERNST im Detail

  • Größe: 245 x 241 x 366 mm3 (12U XL CubeSat)
  • Gewicht: 17,2 kg (auf der Erde)
  • Flughöhe: 510 km im sonnensynchronen Orbit
  • Dauer der Mission: >3 Jahre
  • Ausrichtgenauigkeit: 0.007°
  • Elektrische Leistung: 60 W Anfangsleistung, 30 W Orbitdurchschnitt
  • Downlink-Datenrate: 50 Mbps für Messdaten
  • Nutzlasten: MWIR-Kamera, visuelle Kamera, Strahlungsdetektor

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