Wie RIA Nowosti mitteilt, ist die Erhöhung der jährlichen Startrate bei Sojus-Raumschiffen von 4 auf 5 ab 2012 möglich.
Ein Beitrag von Günther Glatzel. Quelle: RIA Nowosti.
Damit kommt man sowohl der kommerziellen Vermarktungsgesellschaft Space Adventures als auch möglicherweise den Raumfahrtagenturen von Westeuropa und Kanada entgegen. Da die Shuttle-Flüge ab 2011 wahrscheinlich entfallen, werden die Sojus-Kapseln zum Transport der jeweiligen Stammbesatzungen benötigt. Gastflüge und touristische Missionen wären demnach nicht mehr möglich. Durch die Erhöhung der Produktion und Startrate der Sojus-Raumschiffe beständen allerdings wieder Chancen für zusätzliche Missionen.
Bedingung ist allerdings, dass neben dem Kommandanten ein weiteres Besatzungsmitglied eine spezielle technische Flugausbildung für die Sojus-Raumschiffe absolviert. Dies wäre für die ESA wahrscheinlich kein großes Problem, da es mehrere Raumfahrer gibt, die eine deratige Ausbildung bereits absolviert haben und obendrein über Flugerfahrung verfügen. Sie müssten nur noch auf das neue Sojus-Z-Raumschiff umgeschult werden.
„Wir arbeiten an diesem Projekt bereits seit einigen Jahren“, sagte Sergej Kostenko, Leiter des Space-Adventure-Büros in Russland: „Jede Sojus wird zwei Touristen und einen professionellen Kosmonauten transportieren. Einer der Touristen müsste allerdings einen anderthalbjährigen Ausbildungslehrgang als Bordingenieur absolvieren.“
Der Preis für eine etwa zehntägige Mission wird gegenwärtig mit 35 Millionen US-Dollar pro Platz angegeben.