Der Jungfernflug einer Sojus 2-1a Rakete startete am Montag, den 8. November 2004 um 19:30 vom Kosmodrom Plesetsk in Nordrussland. Starsem, Arianespace und ihre russischen Partner gaben bekannt, dass die Mission erfolgreich verlaufen sei.
Ein Beitrag von Ingo Froeschmann. Quelle: ESA.
Der Start bedeutet einen großen Schritt vorwärts im so genannten Evolutionsprogramm der Sojus. Die modernisierte Version wurde mit einem digitalen Kontrollsystem für zusätzliche Flexibilität während einer Mission ausgestattet, das auch eine größere Nutzlastverkleidung zulässt.
Der nächste Schritt wird die Einführung der Sojus 2-1b sein. Diese Startrakete wird eine mächtigere dritte Stufe bekommen um die Gesamtschubkraft zu erhöhen und damit höhere Nutzlasten zu ermöglichen. Der Jungfernflug der Sojus 2-1b ist gegenwärtig für Mitte 2006 von Baikonur aus geplant.
Beide Versionen der Sojus werden weiter angepasst, um die Nutzung durch Arianespace vom Europäischen Weltraumbahnhof in Französisch Guayana zu ermöglichen. Koordiniert wird die Zusammenarbeit durch das Sojus at CSG (CSG steht für „Centre Spatial Guayana“) Programm der ESA, das auch die Entwicklung einer Startrampe auf dem Territorium von Sinnamary (etwa 50 Kilometer von Kourou) und die Beteiligung an der Entwicklung der Sojus 2-1b umfasst.
Das Sojus at CSG Programm hat eine Schlüsselfunktion beim Aufbau der strategischen Zusammenarbeit zwischen ESA und Russischer Raumfahrtbehörde, das unter den Rahmenvertrag zwischen Russischer Föderation und ESA fällt. Der Rahmenvertrag über „Zusammenarbeit und Partnerschaft bei der Erforschung und Nutzung des Weltraums zur friedlichen Nutzung“ wurde am 11. Februar 2003 in Paris unterzeichnet.
Die Entscheidung der ESA, das CSG für der Nutzung durch die Sojus zu öffnen, ist sicher auch eine strategische Entscheidung gewesen. Damit wäre Europa dann in der Lage, von Kourou aus sämtliche Nutzlastengrößen in den Weltraum zu transportieren. Vega übernähme die kleinen Lasten, Sojus die Mittelklasse, und Ariane die größten Nutzlasten.
Der erste Flug einer Sojus Rakete von Guayana ist für das Jahr 2007 geplant.
Der Manager des Sojus at CSGProgramms, Jean-Pierre Haignere, zeigte sich begeistert: „Wir teilen die Begeisterung von Starsem, Arianespace und der russischen Partner über den geglückten Start der Sojus 2-1a, und wir werden weiterarbeiten um zu Ende zu führen was wir angefangen haben, nämlich die Sojus Rakete so schnell wie möglich vom Europäischen Weltraumbahnhof starten zu lassen, um unsere Startkapazitäten zu verbessern.“