Dem leider gescheiterten Projekt des europäischen Minishuttles HERMES ist es zu verdanken, dass die Ariane 5 entwickelt wurde.
Ein Beitrag von Sabine Rossburg.
Wie alles begann…
Als Anfang der 1980er Jahre für diesen die Planungen begannen, wurde schnell klar, dass eine stärkere Trägerrakete notwendig sein würde.
Die Idee der Ariane 5 wurde geboren – sie sollte als Trägerrakete für HERMES dienen und nach ersten Studien durch die französische Raumfahrtagentur CNES (Centre National d’Edutes Spatiales) wurde ihre Entwicklung im November 1987 auf der ESA-Ministerratstagung in Den Haag als ARIANE 5-Programm beschlossen.
Von 1988-1996 wurde die Ariane 5 von europäischen Firmen (in Deutschland z.B. Astrium, in Frankreich z.B. Arianespace) entwickelt. Die ESA vergab hierbei Entwicklungsaufträge für den Entwurf und die Fertigung einzelner Komponenten. Nach dem endgültigem Aus für das HERMES-Projekt bekam die Ariane 5 jedoch die neue Aufgabe, primär dem Satellitentransport zu dienen.
Parallel dazu entstand auf dem Gelände des europäischen Weltraumbahnhofs in Kourou (Französisch-Guayana, Südamerika) eine neue Startanlage für die Ariane 5. Dort wurde 1996 dann auch die erste Ariane 5 Rakete zusammengebaut und es folgte der „Jungfernflug“ der Ariane 5.
Während ihrem ersten Flug (501) am 4. Juli 1996, verursachte ein Softwarefehler ein plötzliches Neigen der Rakete nach 39 Sekunden. Sie musste in einer Höhe von 4.000 Metern zerstört werden und brachte einen Verlust von vier Cluster-Satelliten mit sich. Daraufhin wurde 16 Monate lang dieser Fehlstart genauestens analysiert, um die Ursachen des Fehlers zu finden und zu beheben. Das führte zum erfolgreichen Start der Ariane 502 am 23. Juli 1997, gefolgt vom erfolgreichen dritten Qualifizierungsflug Ariane 503 am 21. Oktober 1998. 1999 erfolgte der erste kommerzielle Start der Ariane 5, mit dem der ESA-Wissenschaftssatelliten XMM-Newton ins All gebracht wurde.
Heute dient die Ariane 5 jährlich mehreren Satelliten als Trägerrakete. Sie ist jedoch auch für Zubringerdienste zur ISS (Internationale Raumstation) einsetzbar und soll das ATV (Automatisches Transferfahrzeug) auf seinen Weg zur ISS bringen.
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