Diese Vermutung äußerte Brad Hansen aufgrund der Resultate einer Computersimulation.
Ein Beitrag von Günther Glatzel. Quelle: New Scientist.
Schaut man sich die Gesteinsplaneten Merkur, Venus, Erde und Mars nach ihrem Abstand von der Sonne sortiert, nebeneinander an, so erkennt man eine gewisse Größensymmetrie. Ist diese zufällig? Das fragte sich Brad Hansen von der Universität Kalifornien in Los Angeles. Daraufhin erstellte er ein Computerprogramm, mit dem er die Planetenentstehung aus einem Gesteinsring um die Sonne im frühen Sonnensystem simulierte. Dabei fand er heraus, dass sich größere Planeten typischerweise am inneren und äußeren Rand des Ringes bildeten. Im Inneren des Ringes formten sich dagegen eher kleinere Körper.
Diese wurden später aber vielfach durch die Gravitation der großen Planeten durcheinandergewirbelt und aus dem Ring geschleudert. Wenn dabei Kollisionen vorkamen, gelangten diese kleineren Körper in einigen Fällen aber auf stabile Umlaufbahnen um die Sonne. Damit wäre es möglich, dass der sonnenächste Planet Merkur und der vierte Planet Mars in derselben Region unseres Sonnensystems zwischen Venus und Erde entstanden sein könnten und erst später in die „Außenpositionen“ gelangten. Außerhalb des Gesteinsringes konnten sie aber keine weitere Materie aufsammeln und blieben daher vergleichsweise klein.
„Dies stimmt weitgehend mit einigen Eigenschaften von Merkur und Mars überein“, sagte Brad Hansen, der seine Ergebnisse auf einem Treffen der Amerikanischen Astronomischen Gesellschaft in Long Beach (USA) vorstellte. In einer seiner Simulationen prallte die Erde sogar mit einem größeren Himmelskörper zusammen. Einem solchen Ereignis schreibt man heute allgemein die Bildung unseres Mondes zu.