Entscheidung um neue Mission

Das ESA Programm namens Living Planet erreicht diesen Frühling einen Meilenstein. Denn es wird entschieden, welche der sechs möglichen Missionen durchgeführt wird.

Ein Beitrag von Martin Ollrom. Quelle: Spaceref.

Alle sechs Raumsonden oder Observatorien haben eines gemeinsam: Sie bleiben in der Erdumlaufbahn und beobachten bzw. erforschen unseren Heimatplaneten. Die unten angeführten und näher beschriebenen möglichen Missionen werden am 19. April von der ESA überdacht und dann wird entschieden, welche Mission umgesetzt wird. Das ganze passiert im ESA Hauptquartier von Italien.

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Wie hier auf dem Bild wird Europa später im Zentrum der Raumfahrt stehen. (Bild:ESA)

Nach den erfolgreichen Missionen von den ERS Satelliten und der neueren Mission ENVIronmental SATellite (ENVISAT) entschieden sich die ESA-Forscher für eine Auswahl an Missionen, die alle als Ziel unseren Heimatplaneten haben. Die ESA arbeitet selbstverständlich schon an weiteren zukünftigen Missionen und die Entscheidung am 19. April wird großen Einfluss darauf haben, welche Missionen weiter geplant werden und welche auf Eis gelegt werden.

Die sechs Kandidaten
Der Earth, Clouds, Aerosols and Radiation Explorer (EarthCARE) wird sich auf die Wolkenbildung in unserer Atmosphäre konzentrieren. Es ist bisher nur bekannt das Wolken, die sich in höher in der Atmosphäre befinden, wärmer sind als die, die weiter unten sind. Der EarthCARE soll herausfinden ob Wolken einen wärmenden oder kühlenden Einfluss auf unsere Erde haben oder nicht. Aerosols wird EarthCARE ebenfalls unter die Lupe nehmen.

Als zweite Option wäre da der Surface Processes and Ecosystem Changes Through Response Analysis (SPECTRA). SPECTRA interessiert sich vor allem für Kohlenstoffdioxid, das sich in der Atmosphäre eines bewohnten Planeten befindet. Dieser zählt auch zu denen Elementen, an dem man am meisten die Umweltveränderungen bemerkt und man kann mit Hilfe von ihm die Biosphäre unseres Planeten besser verstehen.

Water vapour and Lidar Experiment in Space (WALES) heißt die dritte Möglichkeit. Wasserdampf ist ein wichtiges Treibhausgas und genau dieses wird WALES genauer unter die Lupe nehmen. So kann man den irdischen Wasserzyklus besser verstehen. Das hat zur Folge, dass man die Wolkenbildung ebenfalls abdeckt und man nimmt somit EarthCARE seine Hauptaufgabe.

Die vierte Möglichkeit wäre wahrscheinlich der direkte Nachfolger von ENVISAT und würde Atmosphere and Climate Explorer (ACE+) heißen. Er würde ähnlich wie ENVISAT fast die gesamte Erde überwachen, so auch die Temperaturen der Troposphäre und der Stratosphäre, die so wichtig sind für das Verständnis der Klimaveränderung. Er könnte mit seinen Messungen genauere Modelle von der Atmosphäre bieten, die dann zum Verständnis und zur Erforschung der Atmosphäre dienen könnten.

Ebenfalls auf den Wasserzyklus speziallisiert ist die fünfte Option namens European contribution to the Global Precipitation Monitoring mission (EGPM). Zum Anlass dieser Mission nahm die ESA die Frischwasserknappheit auf unserem Planeten. EGPM ist nur ein Teil einer viel größeren und internationalen Mission namens GPM. So werden bei dieser Mission genau die Regenfälle und Schneefälle beobachtet.
Die sechste und letzte Option ist eine Mission namens SWARM. Diese wird sich, sowie Ulysses und andere Raumsonden um das Magnetfeld der Erde kümmern und die Einwirkungen des Sonnenwindes mitberücksichtigen.

Jede der sechs Missionen ist wichtig und interessant, aber wie sich die ESA entscheiden wird, steht noch in den Sternen. Ein weiteres Projekt dieses „Living Planet“ Programms wird Ende 2004 gestartet und heißt CryoSAT.

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