Nachdem der Start zunächst wegen eines technischen Problems an einem ISS-Andockstutzen und dann wegen schlechten Wetters zweimal verschoben werden mußte, ist die amerikanische Raumfähre „Endeavour“ gestern abend um 23:19 Uhr (MEZ) vom Kennedy Space Center aus zur Internationalen Raumstation gestartet. Die wichtigste Aufgabe dieser Mission ist die Ablösung der ISS-Besatzung, die seit dem 12. August dort ihren Dienst versieht.
Ein Beitrag von Michael Stein. Quelle: NASA.
6. Dezember 2001 – Die neue Mannschaft besteht aus dem russischen Kosmonauten Juri Onufrienko, der bis zur geplanten Ablösung Anfang Mai 2002 die Stelle des Kommandanten auf der ISS einnehmen wird, sowie den beiden amerikanischen Astronauten Carl E. Walz sowie Daniel Bursch. Alle drei neuen ISS-Besatzungsmitglieder sind nicht zum ersten Mal im All: Während die beiden US-Astronauten an jeweils drei Space Shuttle-Missionen teilgenommen haben, kann Juri Onufrienko sogar auf einen mehr als halbjährigen Aufenthalt auf der ehemaligen russischen Raumstation „MIR“ im Jahre 1996 zurückblicken.
Mit dem Versorgungsmodul „Raffaelo“ werden wie bei jedem Shuttle-Flug Versorgungsgüter und Ersatzteile zur Raumstation gebracht. Weiterhin ist ein Außeneinsatz zweier Besatzungsmitglieder der „Endeavour“ von der Raumfähre aus vorgesehen, bei dem neben vorbereitenden Arbeiten für eine spätere Shuttle-Mission auch die Montage von zwei Schutzblechen durchgeführt werden soll. Die Schutzbleche sollen den elektromechanischen Antrieb, der für die automatische Nachführung der beiden großen ISS-Solarzellenflügel sorgt, vor zu starker Erwärmung durch die Sonneneinstrahlung bewahren. In der Vergangenheit gab es immer wieder Probleme, weil diese automatische Nachführung zeitweilig ausfiel.
„Endeavour“ wird am Freitag gegen 20:00 Uhr (MEZ) an der Internationalen Raumstation andocken. Die Rückkehr zur Erde mit der ISS-Expedition Crew 3 ist für den Sonntag der kommenden Woche geplant.