Endeavour dockt an Raumstation an

Das Space Shuttle Endeavour legte um 6:06 Uhr MEZ an die Internationale Raumstation an und läutete damit 9 Tage gemeinsamer Arbeit mit der ISS-Expedition 22 ein.

Ein Beitrag von Thomas Pallmann. Quelle: NASA. Vertont von Peter Rittinger.

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Die ISS im Visier des Shuttles
(Bild: NASA)

Die Besatzung der Endeavour wurde um 23:14 Uhr MEZ mit dem Lied „Katmandu“ von Bob Seger geweckt. Das Lied wurde Kommandant George Zamka gewidmet.

Zu Beginn des Tages führten Zamka und Pilot Terry Virts eine Reihe von Kurskorrekturen durch, um die Annäherung an die Internationale Raumstation zu verfeinern und den Orbiter ca. 182 Meter direkt unterhalb der Station zu positionieren. Dort angekommen, vollführte Zamka das sogenannte Rendezvous Pitch Manöver (RPM), um es Stationskommandant Jeff Williams und Flugingenieur Oleg Kotow zu ermöglichen, hochauflösende Fotos von der Unterseite des Space Shuttle zu machen. Diese Fotos wurden anschließend zur Erde übertragen, wo sie von Experten ausgewertet werden. Nach Abschluss des RPM steuerte Zamka direkt vor die Raumstation und dockte den Orbiter schließlich an den Andockadapter Nummer 2 sanft an.

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Das RPM in vollem Gange
(Bild: NASA)

Nach der üblichen Kontrolle der Dichtigkeit der Dockingverbindung zwischen beiden Raumfahrzeugen öffneten sich die Luken zwischen dem Space Shuttle und der Station um 8:16 Uhr MEZ und die Mitglieder beider Besatzungen konnten einander begrüßen. Stationskommandant Jeff Williams absolvierte mit der Shuttlebesatzung ein Sicherheitsbriefing, in dem erklärt wird, was in einem Notfall an Bord zu tun ist. Anschließend begannen die beiden Besatzungen mit der gemeinsamen Arbeit. Nicholas Patrick und T. J. Creamer begaben sich zu den Kontrollen des Roboterarms der Raumstation und nahmen das Orbiter Boom Sensor System (OBSS) aus der Ladebucht des Space Shuttle. Sie übergaben es dann an den Roboterarm des Space Shuttles, der von Terry Virts und Kay Hire gesteuert wurde. Diese Übergabe ist notwendig, da das OBSS sonst im Weg sein würde, wenn Tranquility aus der Ladebucht des Space Shuttles gehoben wird.

Shuttlekommandant George Zamka transferierte derweil Ersatzteile für die Wasseraufbereitungsanlage der Station. Ein Teil der Anlage, der den Urin der Astronauten wieder in trinkbares Wasser recycelt, versagte vor einiger Zeit seinen Dienst und soll nun mit den neuen Bauteilen wieder zum Laufen gebracht werden. Die komplette Wasseraufbereitungsanlage soll in Zukunft im neuen Modul Tranquility untergebracht werden. Nicholas Patrick und Robert Behnken transferierten außerdem ihre Raumanzüge in die Luftschleuse Quest.

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Teil der Flipper Doors
(Bild: NASA)

Am Boden trat das On-Orbit Mission Management Team zusammen, um über den Verlauf der bisherigen Mission zu sprechen. Das Space Shuttle befindet sich derzeit in einem sehr guten Zustand mit nur einigen kleineren Problemen, die nicht die Mission beeinträchtigen: Zum einen stellte man ein kleines Leck im Stickstofftank des linken Orbitalen Manöver-Systems fest, zum anderen entdeckte man ein hervorstehendes Teil am oberen linken Flügel des Orbiters. Das Teil ist eine Dichtung der sogenannten Flipper Doors, die dafür sorgen das sich Luft, die sich im Flügel befindet, ausdehnen und gegebenenfalls entweichen kann. Da sich diese hervorstehende Dichtung an der Oberseite des Flügels befindet stellt sie für das Shuttle kein Problem dar. Dieser Teil des Orbiters muss nur geringe thermische Belastungen während des Wiedereintritts aushalten.

Die beiden Besatzungen sollen um 22:14 Uhr MEZ geweckt werden und somit den vierten Flugtag beginnen. Hauptaufgaben werden die Reparatur der Wasseraufbereitungsanlage sowie die Vorbereitungen für den ersten der insgesamt drei Außenbordeinsätze sein.

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