Die elfte ISS-Stammbesatzung ist heute früh nach sechsmonatigem Aufenthalt im All zusammen mit einem Weltraumtouristen sicher zur Erde zurückgekehrt.
Ein Beitrag von Michael Stein. Quelle: NASA.
Am 1. Oktober war die Ablösung in Gestalt der Expedition 12 Crew von Baikonur aus an Bord der russischen Raumkapsel TMA-7 gemeinsam mit Greg Olsen – dem bisher dritten Weltraumtouristen – zur ISS aufgebrochen und hatte die Raumstation zwei Tage später erreicht. Die letzten acht Tage waren mit einigen wissenschaftlichen Experimenten, vor allem aber natürlich mit der Einweisung der neuen ISS-Stammbesatzung durch ihre Vorgänger ausgefüllt.
Um 23:49 Uhr (MESZ) am gestrigen Montag dockte dann schließlich das russische Raumschiff Sojus TMA-6 von der Raumstation ab. An Bord waren Sergej Krikaljow und John Phillips, die die letzten 179 Tage im Erdorbit verbracht hatten, sowie Greg Olsen, der seinen Kurzaufenthalt auf der Raumstation unter anderen für fotografische Experimente genutzt hatte. Nach Erreichen eines Sicherheitsabstands von 20 Kilometern zur ISS zündete das Sojus-Raumschiff schließlich kurz seine Triebwerke zur Verringerung der Umlaufgeschwindigkeit, was den Beginn der Abstiegsphase einläutete. Der Wiedereintritt in die Erdatmosphäre und die anschließende, durch Bremsraketen etwas sanfter gestaltete Landung in der kasachischen Steppe rund 85 Kilometer nordöstlich von Arkalyk verliefen ohne Schwierigkeiten; um 03:09 Uhr (MESZ) erreichte die Landekapsel den Erdboden. Nur wenige Minuten nach der Landung erreichen die Bergungsmannschaften mit Hubschraubern die Landungsstelle. Krikaljow und Phillips werden die kommenden Wochen in der so genannten Star City nahe Moskau verbringen, wo unter anderem umfangreiche medizinische Tests und Untersuchungen auf die Langzeitastronauten warten.
Der russische Kosmonaut Sergej Krikaljow hat mit seinem nun beendeten ISS-Aufenthalt einen neuen Rekord für die kumulierte Aufenthaltsdauer im Weltall aufgestellt. Zusammen mit der Teilnahme an zwei Shuttle-Missionen, zwei Langzeitaufenthalten auf der russischen Raumstation Mir und seinem ersten Langzeitaufenthalt als Mitglied der ersten ISS-Stammbesatzung, die im November 2000 auf der Raumstation eintraf, hat er nun 803 Tage im Erdorbit verbracht – deutlich mehr als der bisherige Rekord seines Landsmanns Sergej Awdeyew, der insgesamt 747 Tage im All verbrachte.