Hat Albert Einstein in der Relativitätstheorie etwas vergessen? Ein Physiker schlägt eine neue Kraft vor, mit der sich bislang rätselhafte Phänomene des Universums besser erklären lassen.
Ein Beitrag von Hans J. Kemm. Quelle: Phys. Rev. Lett. 105. Vertont von Peter Rittinger.
Die Bewegungsgeschwindigkeit von Sternen rund um das Galaxienzentrum sowie die merkliche Bahnabweichungen der Pioneer-Raumsonden lassen sich bis heute nicht zufriedenstellend erklären. Es scheint also noch eine ungelöste Fragen in der Gravitationsphysik zu geben.
Der Physiker D. Grumiller schlägt jetzt eine neue Kraft vor, mit der sich die bislang rätselhaften Phänomene des Universums besser erklären lassen. Nach seiner Überlegung gibt es eine zusätzliche Variante zu Einsteins Theorie, die diese Bahnbeeinflussungen korrekt beschreibt. In seinem Modellgedanken bekommt die Allgemeine Relativitätstheorie (ART) Zuwachs, denn möglicherweise wirkt im Universum eine bislang unbekannte Kraft.
Damit die Gravitation bei großen Distanzen besser formuliert werden kann, schlägt der Physiker eine konstante Kraft vor, die zwischen zwei Objekten unabhängig von ihrer Entfernung wirkt. Er hat sie nach dem Gravitationsphysiker Wolfgang Rindler benannt. Diese Rindler-Kraft ist so gering, dass man sie sonst nicht beobachten kann, aber sie widerspricht nicht Einsteins Theorien. Das Gegenteil soll der Fall sein, denn sie begründet lediglich eine Erweiterung und fügt sich somit nahtlos in die Relativitätstheorie ein.
Grumillers neue Theorie scheint aber noch nicht schlüssig zu sein, denn im Bezug zur Dunklen Materie gibt es keine klare Erklärung. Es ist noch unklar, ob die von ihm angedachte Beschleunigung möglicherweise durch die Dunkle Materie entsteht. Noch ist also unklar, welche physikalischen Teile des Systems die Größe der Rindler-Kraft festlegen. Somit sind für die Entwicklung eines noch fundamentaleren weitere Schritte notwendig , mit dem man dann den Beweis führen kann.