Chandra machte zum ersten Mal ein Röntgenbild von einem Paar, aufeinander einwirkenden, Sternen. Die Beobachtung dieses Sternenpaares lieferte Erstaunliches.
Ein Beitrag von Claudia Michalecz. Quelle: Spaceflight Now.
Die Wissenschaftler sehen Möglichkeiten darin, zwischen den, sich gegenseitig beeinflussenden, Sternen zu unterscheiden. Sie können einen Röntgenstrahlenausstoß von dem roten Riesen beobachten. Mit Hilfe der Ergebnisse wurden Hinweise auf eine Brücke aus heißer Materie, zwischen den zwei Sternen gefunden.
„Vor dieser Beobachtung wurde vermutet, dass alle Röntgenstrahlung von einer heißen Scheibe rund um den weißen Zwerg kommt. So war die Entdeckung von einem Röntgenstrahlenausstoß vom roten Riesen eine Überraschung“, erzählt Margarita Karovska vom Harvard-Smithsonia Center für Astrophysik in Cambridge. Ein Bild im ultravioletten Bereich des Lichts, gemacht von Hubble, lieferte den Schlüssel um die Herkunft der Röntgenstrahlung identifizieren zu können.
Studien, mit Hilfe von Röntgenstrahlung, über das System Mira AB können auch zum besseren Verständnis ähnlich Vorgänge beitragen. Zusammenhänge in Systemen bestehend aus einem „normalen“ Stern und einem zusammenbrechenden, wie bei einem weißen Zwerg, schwarzen Loch oder Neutronenstern, könnten besser erklärt werden.
Die Trennung der Röntgenstrahlen des roten Rieses und des weißen Zwerges wurde erst durch Chandra ermöglicht. Es half dabei die relative Nähe des Sternensystems, das etwa 420 Lichtjahre von der Erde entfernt ist.
Mira A (oder auch Mira) wurde im 17. Jahrhundert der wundervolle Stern genannt. Wegen seiner Helligkeit wurde er über 330 Tage lang beobachtet. Während seines Lebens als roter Riese war auf das 600-fache der Sonne angewachsen.
Mira A erreicht nun die Phase in der der nukleare Treibstoff verbraucht ist, wird zusammenbrechen und ein weißer Zwerg werden. Der interne Aufruhr in Mira A könnte magnetische Störungen, in der oberen Atmosphäre des Sternes, erzeugen. Die beobachteten Röntgenstrahlenausbrüche werden, genauso wie das verlorene Material des Sternes, dadurch in einen stürmischen, starken, stellaren Wind abgelenkt. Ein Teil der Gase und des Staubes von Mira A werden von seinem Begleiter, Mira B, eingefangen.
Im Unterschied zu Mira A, wird vermutet dass Mira B ein weißer Zwerg, von der Größe der Erde, ist. Einiges von dem Material aus dem Wind wird in einer Anwachsung, von der Form einer Scheibe, um Mira B, eingefangen. Darin werden durch Kollisionen zwischen bewegenden Partikeln Röntgenstrahlen erzeugt.
Ein noch erstaunlicherer Aspekt bei der Beobachtung von Mira AB trat unter Einbeziehung von Röntgenstrahlen und Ultravioletten Licht in die Beobachtung, auf. Der Hinweis auf die schwache Brücke zwischen den zwei Sternen, über die Material transportiert wird, ist sehr bemerkenswert. Die Existenz dieser Brücke würde andeuten, dass zusätzlich zum Verlust von Material an den stellaren Wind, Mira B auch noch Material direkt aus Mira A heraus, zu sich zieht.