Ein vierter US-Knoten an der ISS ist machbar

Es besteht die Möglichkeit, ein weiteres druckbeaufschlagtes Knoten-Modul zur ISS zu transportieren. Wenn erforderlich, könnte die NASA das Modul 2013 oder 2014 auf einer unbemannten Atlas- oder Delta-Rakete starten und fünf neue Kopplungsstutzen für zusätzliche Module bereitstellen.

Ein Beitrag von Ralf Möllenbeck. Quelle: Spaceflight Now, NASA.

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Der neue Knoten am vorderen Ende von Harmony
(Bild: NASA)

Diese Option eröffnet sich durch den „Node Structural Test Article“, einen Verbindungsknoten der 1990 als Prüfstand für Raumstationselemente gebaut wurde. Die letzten Jahre lagerte der Knoten unter einer Abdeckung am Stennis Space Center in Mississippi. Die NASA entschloss sich, den 4,5 Meter im Durchmesser großen Teststand mit einem Superguppy-Transportflugzeug nach Florida zu holen.

Ingenieure am Kennedy-Raumfahrtzentrum (KSC) reinigen und untersuchen in der Vorbereitungshalle für ISS-Elemente das ausgemusterte Bauteil, welches in ein paar Jahren als Mittelpunkt für aufblasbare Habitate und Technologie-Demonstrationen gestartet werden könnte. Zur Zeit werden mit einer kleinen Anzahl von Personen Untersuchungen vorgenommen, was getan werden muss, um dieses Bauteil flugfähig zu machen. Des Weiteren wird analysiert, wie und wo es an der ISS eingesetzt werden könnte.

Im Augenblick hat die ISS ausreichend viele Anlegemöglichkeiten für alle Frachtraumschiffe der nächsten Jahre, einschließlich des japanischen Versorgungsraumschiffes HTV und kommerzieller automatisierter Raumschiffe von SpaceX oder Orbital. Auch sind Plätze für eine zukünftige amerikanische Rettungskapsel oder ein Mannschafts-Transport-System vorhanden. Dies erklärte NASA-Manager Kirk Shireman bei einem Interview in der letzten Woche.

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Der Node Structural Test Article in der Space Station Processing Facility während des Besuches einer Astronauten-Klasse
(Bild: NASA)

Weiter führte er aus, wenn allerdings NASA, internationale Partner oder kommerzielle Unternehmen neue Elemente zur Station hinzufügen wollten, könnte schnell eine Knappheit an verfügbaren Kopplungsmöglichkeiten entstehen. Denkbar wären da aufblasbare Module oder Raumfahrzeuge die in eine höhere Erdumlaufbahn vorstoßen sollen.

Ob der vierte zusätzliche US-Knoten jemals gestartet wird, hängt allerdings vom Raumfahrtbudget und den politischen Debatten im Kongress und dem Weißen Haus ab. Die Frage ist, wie die internationale Raumstation für die zukünftige Erforschung des Alls eingesetzt werden kann. In der Budget-Ankündigung des Präsidenten im Februar dieses Jahres gab es mehrere Punkte, wie Weltraumforschung und Technologie-Demonstrationen die ISS als Basis nutzen sollen. Das erfordert mehr Kopplungsstutzen zum An- und Ablegen von Raumfahrzeugen, sowie permanente Anlegemöglichkeiten. Kirk Shireman erläuterte auch, dass es zur Zeit keine konkreten Pläne und keinen Fahrplan zum Einsatz für den Modulknoten gibt, aber die Option, ihn ins All zu bringen, durchaus besteht.

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