Ein neues Kapitel der privaten Raumfahrt?

Das neu gegründete US-amerikanische Raumfahrtunternehmen Golden Spike Company hat angekündigt, bis zum Jahre 2020 zahlungskräftigen Passagieren einen Spaziergang auf dem Mond zu ermöglichen. Dafür sollen die Fluggäste etwa 1,5 Milliarden US-Dollar bezahlen, bei anvisierten zwei Astronauten immerhin noch schlappe 750 Millionen Dollar pro Person.

Ein Beitrag von Hans Lammersen. Quelle: Welt.de, Spiegel online, Space.com, Golden Spike Company.

Mondlander (Illustration)
(Bild: Golden Spike Company)

Bei dem neuen Unternehmen Golden Spike haben einige ehemalige Mitglieder der NASA ihre Finger im Spiel: Gerry Griffin, ein ehemaliger Direktor des Apollo-Programms, Alan Stern, früher als NASA-Direktor für die Wissenschaftsmissionen der Behörde zuständig oder der ehemalige Space-Shuttle-Kommandant Jeff Ashby. Auf der Liste der Berater stehen auch so illustre Namen wie Newt Gingrich, ehemals republikanischer Präsidentschaftskandidat.

Und was will Golden Spike? Die Firma hat das Ziel, Menschen zum Mond zu befördern: Touristen, staatliche Astronauten, Astronauten von Unternehmen usw. Das Ganze soll finanziert werden über den Verkauf der Plätze an Bord des Raumschiffes, den Verkauf von Medienrechten oder den Verkauf von mitgebrachtem Mondgestein. Außerdem will man Frachtraum zur Verfügung stellen für Dinge, die von der Erde mitgenommen werden zum Mond.

Die Transporte sollen nach der Vorstellung der Firmengründer auf bereits erprobten Technologien beruhen. Doch während die Mondflüge der NASA auf einem Start beruhten, sieht Golden Spike für den Transport zum Mond gleich derer vier vor, bei denen Transportschiffe und Lander sowie die eigentliche Crew jeweils getrennt in den Erdorbit gebracht werden sollen. Ergänzt werden soll das Ganze durch mehrere Andockmanöver im Erd- und Mondorbit. Laut Aussagen der Gründer könnte der erste Mondflug bereits 2020 statt finden.

Inzwischen haben einige Experten das Mondflugprogramm der Firma angezweifelt. Dabei bezieht man sich weniger auf die technische Machbarkeit als vielmehr auf die Finanzierbarkeit, nicht zuletzt aufgrund der notwendigen Testflüge und weitere Sicherheitsmaßnahmen.

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