Die NASA Klimaforscher blicken auf ein sehr heißes Jahr zurück. Laut ihnen ist es das heißeste Jahr seit über 100 Jahren gewesen.
Ein Beitrag von Martin Ollrom. Quelle: NASA. Vertont von Dominik Mayer.
Klimatologen, vom NASA Goddard Institute for Space Studies (GISS) in New York haben im Jahr 2005 die höchste durchschnittliche Oberflächentemperatur seit mehr als 100 Jahren gemessen. Die Aufzeichnungen wurden über das gesamte Kalenderjahr 2005 durchgeführt und am Ende wurde ein Jahresdurchschnitt errechnet – letzterer stellte sich als der höchste Wert seit mehr als 100 Jahren heraus. Andere Forschergruppen kommen jedoch auf andere Ergebnisse. Laut diesen Studien soll das Jahr 2005 „nur“ das zweitheißeste Jahr des letzten Jahrhunderts gewesen sein. Die NASA hatte auch schnell eine Differenz in der Durchführung der verschiedenen Studien gefunden. Die NASA berücksichtigte die Arktis in ihrer Studie, während die andere Studie weder Arktis noch Antarktis berücksichtigt hat. Dadurch wurde der Durchschnitt um einiges höher, denn einige Wetterstationen in der Arktis haben eine ungewöhnlich hohe Durchschnittstemperatur gemessen, natürlich relativ gesehen, das heißt auf die in der Arktis herrschenden Temperaturen.
Um zu sehen, ob die Durchschnittstemperatur nun steigt oder fällt, wurden die letzten Jahre zum Vergleich hinzugefügt. Diese Daten kamen von Satellitenmessungen der Land- und Wassertemperaturen seit 1982. Diesen und noch älteren Daten zu Folge stieg die Durchschnittstemperatur innerhalb der letzten 100 Jahre um 0,8 Grad an. Die fünf wärmsten Jahre waren 2005, 1998, 2002, 2003 und 2004 in absteigender Reihenfolge.
Der Grund, warum das Jahr 1998 so auffällig warm war, ist folgender: ein warmer El Nino im östlichen Pazifischen Ozean gab Wärme in die Atmosphäre ab, so dass die Atmosphärentemperatur stieg. Die schlechte Nachricht für das Jahr 2005: Diesmal wurde dieses Niveau ganz ohne die Hilfe eines El Nino sogar überboten.
“Es ist alarmierend. Die fünf heißesten der letzten 100 Jahre waren während der letzten acht Jahre“, sagt James Hansen, Direktor im GISS. Er erklärt, dass uns die globale Erwärmung in den letzten 30 Jahren eine durchschnittliche Temperaturerhöhung von 0,6 Grad brachte. Die globale Erderwärmung scheint überall in etwa gleich stark zu sein. Lediglich in der nördlichen Hemisphäre dürfte sie etwas stärker sein als anderswo. In den letzten 50 Jahren fand die stärkste Erwärmung in Alaska, Sibirien sowie in der Antarktis statt. Auch die Weltozeane haben sich erwärmt. Und dies kann man nicht – wie im Falle von stark besiedelten Regionen der Erde – auf die Luftverschmutzung zurückführen, die oftmals maßgeblich für den Temperaturanstieg verantwortlich ist.