Ein Asteroid im Vorbeiflug

Eine Animation der ESA zeigt den simulierten Vorbeiflug an dem Asteroiden Lutetia aus der Sicht von Rosetta. Update: Eine weitere Animation wurde veröffentlicht, die aus echten Bildern der Bordkamera zusammengestellt wurde.

Ein Beitrag von Axel Orth. Quelle: ESA.

Die ESA zeigt auf ihrer Homepage zusätzlich zu den gelungenen ersten Bildern des Asteroiden Lutetia (Raumfahrer.net berichtete) zwei Animationen des Vorbeiflugs. Die erste, hier rechts zu sehende Flash-Animation stellt eine Simulation dar, wurde also nicht aus den Bildern der Sonde berechnet.

Die zweite, unter diesem Link zu sehende GIF-Animation ist zwar qualitativ nicht so hochwertig, dafür aber umso authentischer: Sie wurde aus Originalaufnahmen der OSIRIS-Bordkamera zusammengestellt, bis Rosetta auf etwa 80.000 Kilometer an den Asteroiden heran war und der Funkkontakt zur Sonde planmäßig unterbrochen wurde. Genau so sah es also aus Sicht von Rosetta aus!

ESA/MPS for OSIRIS Team
Der größte Krater auf Lutetia mit einem Durchmesser von schätzungsweise um die 30 km (gegenüber dem Originalfoto um 90 Grad gedreht). Einzelne dunkle Felsbrocken sowie ein riesiger Hangrutsch sind erkennbar, der den halben Krater verschüttet hat – möglicherweise ausgelöst durch einen kleineren Einschlag in den Rand des großen Kraters.
(Bild: ESA 2010 MPS for OSIRIS Team)

Zurück zu den Fotos: Auf den Aufnahmen zum Zeitpunkt der nächsten Annäherung auf 3.162 km sind Details bis zu einer Größe von 60 Meter erkennbar. Der größte auf den Bildern sichtbare Krater mag einen Durchmesser von um die 30 Kilometer haben. An seinem Hang sind einzelne dunkle Felsbrocken erkennbar. Ein riesiger Hangrutsch könnte möglicherweise von einem weiteren Einschlag ausgelöst worden sein, dessen kleinerer Krater oberhalb davon zu erkennen ist.

Außer den wenigen großen Kratern zeigt der Asteroid auch zahlreiche kleinere, die durch Regolithbedeckung meist aber schon recht abgerundet erscheinen. „Ich denke, dies ist ein sehr altes Objekt. Heute Nacht haben wir ein Überbleibsel der Entstehung des Sonnensystems gesehen“, sagte Holger Sierks, der Chefforscher des OSIRIS-Kamerateams am Max-Planck-Institut für Sonnensystemforschung in Katlenburg-Lindau. Ob es sich um einen Asteroiden vom M(etal)- oder vom noch primitiveren C(arbon)-Typ handelt, werden erst die noch laufenden spektrometrischen Untersuchungen zeigen.

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